Zu Besuch in der Stille-Nacht- und Einkaufsstadt Oberndorf …
Auf den Spuren des weltberühmten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“
Stille Nacht, heilige Nacht gilt weltweit als das bekannteste Weihnachtslied und als Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums im deutschen Sprachraum. In Österreich gehört es zum immateriellen Kulturgut. Zu Heiligabend 1818 führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber (1787–1863) und der Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht erstmals auf. Oberndorf war bis 1816 ein Teil der Stadt Laufen gewesen, gemäß dem Vertrag von München wurde es 1816, da es am rechten Ufer der Salzach liegt, dem österreichischen Salzburgkreis angeschlossen, Laufen verblieb im (1817 aufgelösten) Salzachkreis des Königreiches Bayern und gehört zum seither sogenannten Rupertiwinkel.
Oberndorf, die einstmalige Schiffersiedlung mit kaiserlichem Marktrecht, bietet das ideale Ausflugsziel, abseits vom Massentourismus und nur 20 km von der Mozartstadt Salzburg entfernt. Ideale Verkehrsverbindungen verbinden Kultur mit Natur. Ideal für Wanderer, Radfahrer, und besonders in der Weihnachtszeit auch GENIESSER!! Anschlüsse an das internationale Radwegenetz oder Wanderwege.
Stille Nacht Kapelle. Historischer Anziehungspunkt tausender Menschen aus aller Welt. Die bescheidene, bewusst schlicht gehaltene Kapelle, wird jedes Jahr von Gästen der ganzen Welt besucht. Gerade ihre Schlichtheit ist es, die sie so lieblich erscheinen lässt. Nach zwölf Jahren Bauzeit wurde sie 1937 eingeweiht. Sie wurde nur aus Spendengeldern finanziert und steht an jener Stelle, an der einst die St. Nikolaus-Kirche stand. Die beiden Fenster zeigen die Liedschöpfer Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber. Das Altarbild besteht aus einem Holzrelief von Hermann Hutter, das aus dem Jahre 1915 stammt.
Die Kapelle ist das gesamte Jahr über täglich von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die Kapelle für die Dauer von angemeldeten Führungen (je ca. 20 Min.) nicht zugänglich ist.
Mohr hatte den späteren Liedtext bereits 1816 in Mariapfarr im Salzburger Bezirk Lungau in Form eines Gedichts geschrieben. Conrad Franz Xaver Gruber, der als Sohn einer armen Leinenweberfamilie aus Hochburg-Ach im Innviertel stammte, komponierte dann vor Weihnachten 1818 auf Wunsch von Joseph Mohr eine Melodie zu diesem Gedicht. Aus zwei Urkunden lässt sich die exakte Entstehungsgeschichte des Liedes nachvollziehen. Einerseits durch die Authentische Veranlassung, und andererseits durch das älteste erhaltene Autograph von Joseph Mohr, das erst im Jahr 1995 in Salzburg aufgefunden wurde. Dieses Autograph, datiert auf die Zeit um 1823, stellt das älteste Dokument für die Entstehungsgeschichte des Liedes dar. Es befindet sich im Besitz des Salzburger Museumsvereines und wird im Salzburg Museum aufbewahrt. Beide Dokumente ergänzen und bestätigen sich gegenseitig in folgenden Erkenntnissen:
Joseph Mohr verfasste den Text bereits 1816 als Gedicht in Mariapfarr (siehe Autograph links unten, Hinweis mpria = manu propria). Joseph Mohr bat Franz Xaver Gruber um die Vertonung des Textes (siehe Authentische Veranlassung). Gleichzeitig wurden durch den Hinweis rechts oben im Autograph (Hinweis: „Melodie von Franz Xaver Gruber“) die letzten Zweifel an der Komposition durch Franz Xaver Gruber beseitigt. Joseph Mohr war also nicht nur Dichter, sondern auch Initiator für das Lied. Darüber hinaus wirkte er auch bei der Uraufführung neben Franz Xaver Gruber als Sänger und Gitarrist mit. Text und Melodie des Liedes begeisterten die Kirchgänger von Oberndorf. Über die Motive, die zur Entstehung des Liedes führten, gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Eine Vermutung ist, dass das alte Positiv der Kirche nicht bespielbar gewesen sei und Mohr und Gruber deshalb ein Lied mit Gitarrenbegleitung schufen. Um die Uraufführung von Stille Nacht ranken sich viele Legenden und romantische Geschichten, die die Entstehungsgeschichte mit anekdotischen Einzelheiten ausschmücken.