Das sollten Camper wissen: Stolperfallen bei Einreise, Anmietung, Führerschein und Wildcampen
In der Nebensaison zieht es viele Camper in fernere Regionen – die USA und Kanada sind dabei beliebte Destinationen. Sowohl bei der Einreise, beim Mieten als auch unterwegs vor Ort gibt es einige wichtige Aspekte, die man für eine gelungene Campingtour unbedingt berücksichtigen sollte. Markus Holzer vom Österreichischen Camping Club (ÖCC) hat die Infos parat.
* Einreise: Für Reisen in die USA ist die elektronische Reisegenehmigung (ESTA) unerlässlich. Diese muss mindestens 72 Stunden vor der Einreise beantragt werden. Die ESTA-Registrierung berechtigt zu einem Aufenthalt von maximal 90 Tagen und ist für zwei Jahre gültig. Auch für Reisen nach Kanada ist eine elektronische Reisegenehmigung (eTA) zwingend erforderlich. Die eTA-Registrierung gilt ab dem Ausstellungsdatum für maximal fünf Jahre.
* Führerschein: „Für die Anmietung eines Wohnmobils in den USA wird die Mitnahme eines internationalen Führerscheins dringend angeraten. Viele US-Mietwagenfirmen erkennen österreichische Führerscheine mangels Datenkompatibilität nicht an“, sagt der ÖCC-Experte. Einen internationalen Führerschein erhält man beim ÖAMTC. „Besitzt man einen Führerschein der Klasse B, berechtigt dieser auch in den USA und Kanada zum Lenken von Fahrzeugen mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen“, so Holzer.
* Altersgrenzen: Grundsätzlich können die Altersgrenzen von den Vermietern selbst gewählt werden. Das Mindestalter liegt oft bei 21 Jahren und man sollte mindestens zwei Jahre im Besitz des Führerscheins sein. Teilweise liegt das Mindestalter jedoch auch bei 25 Jahren. „Das Höchstalter für die Anmietung eines Wohnmobils hingegen ist oft mit 75 Jahren festgesetzt“, sagt der Campingexperte. „Ältere Lenker dürfen mit ärztlichem Attest meist trotzdem fahren.“
* Mietvertrag und Einwegmiete: „Das Kleingedruckte im Mietvertrag sollte man genau lesen, um Klarheit über alle Eventualitäten zu schaffen“, empfiehlt der ÖCC-Experte. „Es muss klar geregelt sein, was im Falle eines Fahrzeugschadens zu tun ist.“ Sind Abhol- und Retourstation nicht ident, fallen bei den meisten Vermietern zusätzliche Gebühren an. Es kann sich bei weiten Strecken und wenig Zeit jedoch lohnen, da man nicht an den Ausgangspunkt zurück muss.
* Fahrzeugübernahme: „Bei der Übernahme ist es wichtig, sich das Fahrzeug vom Vermieter genau erklären zu lassen. Werden Mängel festgestellt, lässt man sich diese am besten schriftlich bestätigen“, rät Holzer. Eine kuriose Regel in Nordamerika: Der Mieter muss vor Fahrzeugübernahme nachweislich mindestens eine Nacht im Hotel verbracht haben, damit er die Fahrt körperlich fit antreten kann.
* Wildcampen: Das Übernachten auf Parkplätzen oder am Straßenrand ist in den USA fast überall strengstens verboten. Allerdings gibt es von Staat zu Staat verschiedene Gesetze. In manchen Nationalparks gibt es „Wilderness Areas“, in denen Campen auf ausgewiesenen Flächen erlaubt ist. Hierfür wird jedoch eine Genehmigung („Camping Permit“) benötigt – erhältlich an den Besucher- und Touristenzentren. In Kanada ist Wildcampen in Städten, Provinz- und Nationalparks strengstens verboten. Erlaubt ist es in National Forest-Gebieten (öffentliches Land) – allerdings kann das Campen hier u.a. wegen wilden Tieren gefährlich sein.
* Tanken: „Zum Tanken in den USA muss man zunächst ein Guthaben an der Kasse hinterlegen – in bar oder per Kreditkarte. Erst im Anschluss kann man den Tank befüllen“, erklärt der ÖCC-Experte. Die meisten Fahrzeuge tanken „Regular Unleaded“ – verfügbar in unterschiedlichen Oktanzahlen. Zwischen den einzelnen Campingplätzen legt man oft weite Strecken zurück. Um „Liegenbleiben“ zu vermeiden, tankt man besser alle 300 Meilen wieder voll.
Nähere Informationen rund ums Thema Campen unter www.campingclub.at.