Der Glücksbote mit zwei Gesichtern!

Professor Daniel Z. Lieberman, Psychiater und Hirnforscher aus den USA, behandelte einen Patienten, der ein erfolgreicher Entrepreneur war. Er hatte ein kleines Unternehmen in einen großen Konzern verwandelt, litt unter Depressionen sowie an der Hyperaktivitäts-Störung ADHS. Lieberman zum Patienten: „Wir werden ihre Depression behandeln, aber nicht ihre ADHS. Ohne diese wären Sie vielleicht nicht da, wo Sie jetzt sind.“ Es sei genau diese Unausgeglichenheit, die den Patienten so fokussiert werden ließ.

Der Stoff, der dafür zuständig ist, heißt Dopamin, ein Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Der Körper produziert ihn selbst, unter Laien wird er auch als Glückshormon bezeichnet. In ihrem Buch „Ein Hormon regiert die Welt“ zeigen Lieberman und der Physiker Michael E. Long, dass Dopamin oft falsch verstanden wird. Dopamin ist Belohnung für harte Arbeit! Es hilft durchzuhalten, wenn man einen Marathon läuft. Wenn das Ziel erreicht ist, wird Dopamin ausgeschüttet – Antrieb und Belohnung für Anstrengung. Die Gefahr: Dopamin verführt permanent dazu, Sachen hinterherzujagen. Aber „Nach ein paar Wochen wird aus dem besten Kaffee und Croissant der Stadt das immer gleiche Frühstück.“ So erklärt Lieberman auch, warum Radsport-Star Lance Armstrong zum Doping griff und das Verlangen nach Erfolg jedes Schuldgefühl unterdrückte. „Dopamin will immer das Mehr, nicht Moral“, so Lieberman. „Das High ist zwar großartig, doch der Entzug schrecklich.“ 

Wie kann man Dopamin erhöhen oder senken?

Ist der Dopamin-Spiegel des Körpers krankhaft erhöht oder erniedrigt, helfen Medikamente ausgleichend. Im Fokus der Forschung ist heute, ob man durch eine erhöhte Tyrosinaufnahme über die Nahrung das körpereigene Dopamin erhöhen kann. Tyrosin ist Ausgangssubstanz für die Biosynthese von Dopamin. In Schritten kann es zu Adrenalin und Noradrenalin weiterverarbeitet werden. Lebensmittel wie Rote Rüben (auch Grüntee) enthalten viel von dieser Aminosäure und sollen einen positiven Effekt auf Depressionen haben. Wie stark jedoch die Wechselwirkungen zwischen Dopamin, Ernährung und mentaler Gesundheit tatsächlich zu bewerten sind, ist nicht annähernd geklärt. Wenn durch Stress oder Schlafmangel der Dopaminhaushalt „kippt“, schwören viele auf Entspannungsübungen oder Yoga, um wieder in Balance zu kommen. Wenn Sie es wissen wollen: Dopamin wird im Urin gemessen, und die besten Dopamin-Stabilisierer sind:

* Aufgaben stellen & durchhalten! Wenn Sie eine Aufgabe beenden, wird Dopamin erhöht, unabhängig von der Größe der Aufgabe. Spüren Sie, wie befriedigend es ist, die To Do- Liste zu erfüllen. Beim Gefühl der Belohnung wird mehr Dopamin im Gehirn produziert.  

* Kreativität kurbelt an! Wenn Künstler in ihren kreativen Modus kommen, werden sie hyperkonzentriert. Dies wird als Flow bezeichnet. Dopamin ist die Chemikalie im Gehirn, die es ermöglicht, diesen Zustand zu erreichen. Auch das passive Hören von Musik, die sie lieben, erhöht den Dopaminspiegel. 

* Bewegung steigert auch den Dopaminspiegel. Bewegung erhöht mehrere Neurotransmitter wie Serotonin, Endorphine und Dopamin. Auch beim Wandern, Fahrrad fahren, Gehen, Joggen! Man muss keine Tour de France fahren. 

* Mit der Ernährung ausgleichen, auch wenn die Beweise hierfür noch fehlen! Tyrosin kann auch aus einer anderen Aminosäure namens Phenylalanin hergestellt werden. Sowohl Tyrosin als auch Phenylalanin sind in proteinreichen Lebensmitteln wie Pute, Rindfleisch, Eiern, Milchprodukten, Soja und Hülsenfrüchten enthalten. Forscher gehen auch davon aus, dass eine Ernährung mit einem hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren die Entzündung im Körper erhöhen kann, was zu Veränderungen im Dopaminsystem führt. Wir sind einmal mehr gut beraten, hochwertige Öle zu verwenden, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Auch die Zeit, täglich Nüsse zu knabbern, ist bald wieder da. Greifen wir zu  –beim so gesunden Brainfood erster Güte!

Das Buch:

D. Z. Lieberman, M. E. Long: Ein Hormon regiert die Welt 
riva 2019, 19,99 €

Der Dopamin Flash!

Essen Sie sich schlank und glücklich  – dank Dopamin, geht das?

„Und, was macht deine Diät?“ Keine Lust mehr auf spitze Bemerkungen, auf das ewige Auf und Ab auf der Waage, auf Heißhungerattacken, auf „Oh, hab schon was vor“, wenn die Freundinnen ins Restaurant gehen? Jede Frau ist doch eine geübte Expertin im Abnehmen, oder? Aber wetten, dass du die Tricks mit den Glückshormonen noch nicht draufhast? Ab jetzt wird mit Vergnügen gegessen und dabei Dauer-Power gewonnen. Französinnen machen es vor: meist schlank und rank, gut gelaunt, man gönnt sich was. Die beiden Pariser Autorinnen pushen dein Glückshormon, dein körpereigenes Superhormon für Psyche und Motivation: Dopamin – Dein neuer Partner wartet schon auf dich Alles dran und drin: Ernährungsratgeber und Kochbuch, Einkaufszettel, Motivationstrainer – und vieeel Lust und Energie.

Das Buch

Dopamin Flash. Schlank und energiegeladen mit der richtigen Ernährung. Anne Dufour Carole Garnier Raphael Gruman
TRIAS 2019, 18,50 €
268 S. , 10 Abb. , Broschiert (KB)
ISBN: 9783432109510

Fotos: Cover (Verlage), Titelbild von Gerd Altmann auf Pixabay