Nach zwei turbulenten Jahren hat sich viel verändert in der Reisebranche. Das Zukunftsinstitut sagt voraus, dass Urlaub und Geschäftsreisen zur Qualitätsfrage werden. Nachhaltig, solidarisch sowie sozial sollen die Ziele und auch die Verkehrsmittel sein. Der Tourismus ist gezwungen, andere Wege zu gehen, um den neuen Ansprüchen gerecht zu werden. Acht ExpertInnen prognostizieren, wie wir 2022 und danach die Welt entdecken.

„Reise weniger – dafür richtig!“

Neben Gesundheitsurlaub und „Urlaub für mich“ punktet auch Urlaub auf dem Bauernhof. Damit trifft zum Beispiel das Südtiroler Qualitätssiegels „Roter Hahn“ seit Jahren den Nerv zahlreicher Südtirol-Urlauber.

Auch für Manfred Häupl, Inhaber und Geschäftsführer von Hauser Exkursionen, steht die Balance zwischen sozialer Verantwortung und einer möglichst geringen Klimabelastung im Mittelpunkt: „Als führender Slow-Trekking-Anbieter bieten wir keine Fernreise unter zwei Wochen an. CO2-Kompensation und Projekte zur Unterstützung der lokalen Bevölkerung sind weitere Bestandteile unserer Philosophie.“ Ein ideales Beispiel stellt der ‚Climate Trek‘ in Nepal dar. Alle Lodges wurden nach dem Erdbeben 2015 neu aufgebaut, um den Einheimischen langfristig Einkünfte zu sichern. 2022 setzen wir die Erfolgsgeschichte mit einem zweiten Climate Trek in der Langtang-Region fort. Durch diese Modellprojekte für grünen Tourismus leistet Hauser Exkursionen einen Beitrag zum ökologischen Wandel.

Wellness-Behandlungen auch für Covid-19-Genesene

Manick Rodrigo, Inhaber der Barberyn Ayurveda Resorts auf Sri Lanka: „Die Pandemie hat viele Menschen an den Rand ihrer psychischen und physischen Kräfte gebracht. In dieser Situation ist eine Ayurvedakur hilfreich, um Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen. Zudem bieten wir speziell im Barberyn Sands medizinische Treatments für Covid-19-Genesene an. So sollen Langzeitfolgen wie chronische Erschöpfung und Atembeschwerden effektiv entgegengewirkt und die Immunität gezielt verbessert werden.“ Die Reha-Maßnahmen umfassen unter anderem ein „Ayurveda Covid Care“-Treatment, tägliche Gesundheitsberatungen sowie frisch zubereitete Ayurveda-Gerichte. Grundsätzlich stehen Gästen der Barberyn Ayurveda Resorts ein 24-Stunden-Notdienst und Ärzte auf Abruf zur Verfügung.

Serviced Apartments von harry’s home

Harald Ultsch, Geschäftsführer und Gründer von harry’s home hotels & apartments: „Die Krise hat uns in unserer Ausrichtung bestätigt. Denn die Nachfrage nach Serviced Apartments und „Wohnen auf Zeit“ ist groß. In unserem Segment – hybrides Hotel mit Short- und Longstay – sprechen wir neben Familien auch Städte- und Geschäftsreisende sowie Neo-Singles an. Seinen persönlichen Aufenthalt kann der Gast dann aus zahlreichen Komponenten zusammenstellen, egal ob für einen Tag oder ein Jahr.“

Nachhaltiger Skitourismus

Martin Ebster, Tourismusdirektor in St. Anton am Arlberg: „Wir leben vor, wie grüner Alpentourismus funktionieren kann und arbeiten seit Jahrzehnten an unserer Ökobilanz. Durch den Kartellsee und die Kraftwerke hat die österreichische Region St. Anton am Arlberg bereits seit 2006 eine autarke Stromversorgung. Die Kristalle aus den Schneekanonen sind sauberer als Naturschnee, bestehen lediglich aus Wasser in Trinkqualität und Luft. Im Frühling unterstützt das Schmelzwasser in den Bächen wiederum die Energiegewinnung – ein durchgehend umweltfreundlicher Kreislauf.“

Der zentrale Bahnhof macht den Zug zum attraktivsten Verkehrsmittel für Urlauber. 2021 wurde St. Anton am Arlberg zudem als offizielle KLAR!-Modellregion ausgewählt. Teilnehmer dieses Programms werden von Klima- und Energiefonds dabei unterstützt, sich auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen.

Fotos: Hauser Exkursionen/Johanna Weinreiter, harry’s home hotels & apartments/Daniel Zangerl, TVB St. Anton am Arlberg/Sepp Mallaun