Die Skisaison ist in vollem Gange und viele nutzen die Wochenenden, um in die Berge zu fahren. Die An- und Abreise mit dem Pkw gestaltet sich allerdings bisweilen als Herausforderung: Wenig Stauraum, Glätte und volle Straßen sorgen nicht selten für Frust. Neun nützliche Tipps für eine stressfreie und sichere Autofahrt in den Skiurlaub.
Die richtigen Vorbereitungen treffen
1. Winterfestigkeit des Autos gewährleisten
Pflicht für jeden Winterurlauber ist das Aufziehen von Winterreifen und das Bereithalten von Schneeketten. Letztere sind zwar nicht immer zwingend, aber in den Alpen besteht auf vielen Gebirgsstrecken eine Schneekettenpflicht. Ertappt Sie die Polizei in Österreich ohne Ketten, kostet das bis zu 5.000 Euro. Skibegeisterte Autofahrer sollten vor der Abreise auch Scheinwerfer, Scheibenwischer sowie Öl- und Batteriestand überprüfen. Ebenso gehört das Auffüllen von Frostschutzmittel im Kühlwasser und in der Scheibenwaschanlage dazu.
2. Sinnvoll packen
Ein zweiter Schritt bei der richtigen Vorbereitung des Skiurlaubs ist das sinnvolle Packen. Man sollte unbedingt darauf achten, das Fahrzeug nicht zu einseitig zu beladen und dabei strategisch vorgehen. Es gilt die Faustregel: Schweres nach unten und leichte Gegenstände so sichern, dass sie nicht verrutschen können. Wichtige Komponenten wie Warndreieck, Verbandskasten, Warnweste, Abschleppseil, Starthilfekabel, Taschenlampe, Eiskratzer, Besen und Türschloss-Enteiser sollten immer in Reichweite sein. Es empfiehlt sich auch, eine Decke griffbereit zu haben, falls man Schneeketten montieren muss. Zu guter Letzt ist beim Verstauen der Skier in den Dachboxen auf das Höchstgewicht zu achten. Wer stattdessen einen Dachträger verwendet, befestigt die Skier immer nach unten und mit den Spitzen nach hinten.
3. Nässe aus dem Auto entfernen
Während der Winterzeit gelangt über Kleidung und Schuhe immer wieder Feuchtigkeit ins Auto. Das kann unangenehme Folgen haben: Die Scheiben im Inneren des Pkw beschlagen und können sogar vereisen. Die Scheiben vor Fahrtantritt unbedingt freimachen und das Gebläse aufdrehen. Auch die Klimaanlage kann dabei helfen, die Feuchtigkeit im Innenraum zu verringern.
4. Versicherungen checken
Gerade wegen des erhöhten Unfallrisikos aufgrund der Witterung sollten Sie rechtzeitig vor Fahrtantritt alle notwendigen Versicherungen prüfen. Nur so sind Sie auf etwaige Schadensfälle gut vorbereitet. Je nach Reiseziel empfiehlt sich eine Auslandskrankenversicherung ebenso wie der Europäische Schutzbrief, ein Europäischer Unfallbericht und die Grüne Versicherungskarte. Letztere ist in den meisten Ländern nicht zwingend erforderlich. Bei einem Unfall im Ausland erleichtert sie jedoch die Schadensabwicklung. Bei einer Urlaubsreise mit Mietwagen gilt es zu prüfen, ob alle wichtigen Versicherungen im Preis inkludiert sind.
Die Fahrt so angenehm wie möglich gestalten
5. Beste Reisezeit nutzen
Endlose Staus und lange Wartezeiten auf den Straßen trüben schnell die Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub. Daher sollte die Reiseroute möglichst schon vor Abfahrt geplant und eventuelle Stauprognosen oder vielbefahrene Strecken berücksichtigt werden. Generell gilt: Ferientypische Stoßzeiten sind freitags von 13 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 15 Uhr. An den Wochenenden leiden die Straßen in Wintersportregionen oft am Vormittag unter starkem Verkehr. Frühaufsteher haben also bessere Chancen, staufrei ans Ziel zu kommen.
6. Kinder während der Fahrt unterhalten
„Wie lange dauert es noch?“ – Mit kleinen Kindern werden auch kurze Strecken schnell zur Geduldsprobe. Elektronische Geräte, Bücher oder Hörspiele eignen sich hervorragend, um Kinder zu beschäftigen und somit Unruhe und Frust zu vermeiden. Kindgerechte Après-Ski-Musik sorgt darüber hinaus für gute Stimmung bei allen Autoinsassen und verwandelt jeden Stau in eine kleine Party.
7. Ausreichend Pausen einlegen
Speziell auf längeren Strecken sind regelmäßige Pausen unerlässlich. Wer häufig Rast macht, beugt zudem Müdigkeit und Konzentrationsschwächen während der Fahrt vor. Auch Kinder freuen sich über Bewegung und frische Luft auf einer langen Autofahrt. Besonders viele schöne Rastmöglichkeiten gibt es übrigens in Österreich. In Lermoos beispielsweise lockt ein herrlicher Blick auf die Zugspitze.
Den Fahrstil den Wetterbedingungen und Straßenverhältnissen anpassen
8. Witterungsverhältnisse richtig einschätzen
Die Oberflächenbeschaffenheit von Schnee und Eis verlängert den Bremsweg eines jeden Pkw. Eine weitere Gefahrenquelle geht bei viel Schnee von vorausfahrenden Lkw aus. Auf deren Planen und Dächern können sich Eis- oder Schneeplatten bilden und während der Fahrt vom Lastwagen herunterfallen. Daher halten Fahrer auf verschneiten Routen besser ausreichend Abstand zum Vordermann. Lieber behutsam beschleunigen und bremsen, damit das Fahrzeug nicht aus der Bahn ausbricht.
9. Vorsicht mit dem Auto vor Ort im Skigebiet
In den Skiorten selbst ist es wichtig, besonders auf Fußgänger und Schneebegeisterte am Straßenrand zu achten. Es besteht akute Rutschgefahr, deswegen ist es ratsam, immer genug Abstand zu halten und langsam zu fahren. Wer selbst am Steuer sitzt, zieht unbedingt vor der Fahrt Ski- und Snowboardschuhe aus. Fahrer von Dieselfahrzeugen sollten sich bei Temperaturen unter minus 20 Grad außerdem einen Garagenplatz suchen, denn der Diesel kann ausflocken und die Leitungen verstopfen.
Quelle: Sunny Cars
Fotos: AdobeStock/RomanBabakin/KirillGorlov/natalialeb