Besonders im Herbst, sobald die Törggelesaison eingeläutet wurde, heißen die bäuerlichen Gastgeber in Südtirol die hungrigen Urlauber herzlich willkommen und verwöhnen mit regionalen Köstlichkeiten. Zu einem Herbsturlaub in dieser Region gehören aber nicht nur guter Wein und traditionelle Gerichte, sondern auch Wanderungen durch die vielseitige Landschaft des Etsch- und Eisacktals: Die vielen Wanderwege führen vorbei an Wäldern, Wiesen, Kastanienhainen und zahlreichen Hof- und Buschenschänken der Marke „Roter Hahn“. Hier ein paar der beliebtesten Herbststrecken sowie passende Tipps für die verdiente Wanderpause.
Eisacktaler Keschtnweg: 60 Kilometer lang, Schwierigkeitsstufe leicht bis mittel
Törggelen kann man dort, wo Kastanien und Wein wachsen. Auf das Eisacktal trifft das besonders gut zu – wohl mit ein Grund, weshalb der traditionelle Brauch des Törggelen von hier stammt. Auf dem regionenübergreifenden Keschtnweg folgen Wanderer den Spuren der Südtiroler Edelkastanie. Durch farbenprächtige Wälder, Kastanienhaine und über Wiesen führt der Weg von Kloster Neustift bei Brixen über das Rittner Hochplateau bis hinunter in den Bozener Talkessel zur legendären Bilderburg Runkelstein. Zahlreiche Buschenschänken laden dazu ein, Südtiroler Köstlichkeiten zu genießen. Der Villscheiderhof in Brixen zum Beispiel serviert seinen Gästen unter anderem selbstgebackenes Brot, Speck, die berühmten Schlutzer und Wein aus eigenem Anbau.
Oachner Höfeweg: 13 Kilometer lang, Schwierigkeitsgrad leicht
Einige der schönsten Bauernhöfe Südtirols findet man auf diesem Rundweg vom bekannten Schloss Prösels bei Völs bis zum St. Kathrein Kirchleich und wieder retour. Während der Wanderung hat man einen grandiosen Ausblick auf den Schlern – Südtirols markantes Wahrzeichen – und den Rosengarten oberhalb des Tierser Tals. Zum Einkehren gibt es viele gemütliche Buschenschänken wie den historische Fronthof in Völs. Im Herbst stehen hier gebratene Rippelen, Schlachtplatte, Blutwurst, Kastanien und „Kloatzenkrapfen“ ebenso auf der Speisekarte wie Wein aus Eigenanbau.
Kalterer Höhenweg: 13 Kilometer lang, Schwierigkeitsgrad mittel
Dieser Panoramaweg führt Urlauber von der Talstation der Mendelbahn in St. Anton/Kaltern nach Altenburg und wieder zurück. Gerade im Herbst, wenn die Natur sich in bunten Farben zeigt, ist dieser Wanderweg mit eindrucksvollen Ausblicken auf die Gipfel der Dolomiten, den Kalterer See und das Südtiroler Unterland ein besonderes Erlebnis. Bei der Einkehr im Luggin Steffelehof im Wallfahrstort St. Nikolaus bekommen Wanderer im urigen Keller des bäuerlichen Schankbetriebs Köstlichkeiten aus der Bauernküche sowie Säfte, Weine und Destillate aus eigener biologischer Produktion serviert.
Törggelen – die beliebte Südtiroler Tradition
Neben den Wanderungen durch die farbenfrohe Natur genießen Südtirol-Besucher im Herbst vor allem die reichhaltigen Festmähler, die zur Törggelesaison in den Buschenschänken des „Roten Hahn“ serviert werden. Die alte bäuerliche Tradition des Törggelens lässt sich hier am Ursprung am besten erleben. In den Weinbauernhöfen wird ausschließlich Wein, der zu 100 Prozent vom eigenen Hof stammt, ausgeschenkt – Besucher sollten nun vor allem den „Nuien“ (junger Wein) oder den „Sußer“ (unvergorener Traubensaft) verkosten. Dazu werden gebratene Maroni und die deftige Südtiroler Bauernküche gereicht. Die Törggelesaison wird am ersten Samstag im Oktober durch Anzünden eines „Keschtnfeuers“ in den Buschenschänken eröffnet und dauert bis Ende November. Besonders jetzt lassen sich die Bäuerinnen und Bauern gern über die Schulter schauen und geben Gästen bereitwillig Auskunft über Hof, Wein und die Besonderheit der Kastanien.
Der alte Brauch ist heute bei Einheimischen und Gästen beliebter denn je. Wer Südtirol im Herbst besuchen und sich einen klassischen Törggele-Abend nicht entgehen lassen möchte, sollte daher frühzeitig reservieren. Die passende Unterkunft finden Besucher in einer der liebevoll eingerichteten Wohnungen der „Roter Hahn“ Urlaubsbauernhöfe.
Fotos ROTER HAHN