LAUREN LUCIA SEYWALD über Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer Berichterstattungsform

Ein Präsident, der sein Amt jahrelang missbraucht, um einen Krieg anzufachen. Eine Regierung, die Menschen sterben lässt und einen Unfall vortäuscht, um Geld von der Versicherung zu bekommen. Ein Konzern, der seine Fabrikarbeiter ausbeutet, um seinen Gewinn zu maximieren. Die Prota­gonistInnen dieser Fälle verbindet der Glaube daran, dass ihre Macht sie vor der Justiz schützen könnte. Fakt ist allerdings, dass in all diesen Fällen integre JournalistInnen die Missbräuche und Lügen aufdeckten.

Lauren Seywald befasst sich mit den Entwicklungen und Einflussfaktoren des investigativen Journalismus in Österreich. Sie untersucht historische, politische und gesellschaftliche sowie rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen dieser Berichterstattungsform. Es wird das berufliche Selbstverständnis von investigativen JournalistInnen beleuchtet, wofür MedienmacherInnen und WissenschaftlerInnen aus der Branche interviewt wurden. Die Autorin zeigt zudem, warum derzeit von einer Hochblüte des investigativen Journalismus in Österreich gesprochen werden kann, und formuliert Zukunftslösungen für den investigativen Journalismus, die auch für die journalistische Berichterstattung im Allgemeinen gelten können.

Unser FAZIT: Ein hochinteressantes Buch – nicht nur für Medienmacher – ebenso für alle, die Medien kritisch konsumieren – eine Lektüre, die viele Rückblicke bietet und neue Sichtweisen eröffnet.

280 Seiten, 14,5 x 20,5 cm, kartoniert
ISBN 978-3-96317-193-2 (Print)
22,00 € (Print)
ISBN 978-3-96317-715-6 (ePDF)
18,00 € (ePDF)
© Büchner-Verlag, Marburg, erschienen am 5. Februar 2020.

Titelbild: von Gerd Altmann auf Pixabay