Wo vor einigen Jahren noch gähnende Leere herrschte, findet sich heute eine ganze Klaviatur an veganen Zutaten, Fertiggerichten, Würzmitteln und vegan etikettierten Waren für jeden Geldbeutel. Die Supermarktregale sind voll damit. Dass der vegane Lebensstil in der Mitte von Markt und Medien angekommen und zugänglich geworden ist, ist für viele Menschen ein Geschenk. Jeden Tag frisch, lecker und ohne großen Aufwand zu kochen, bleibt jedoch auch für ambitionierte Veganer eine Herausforderung. Dabei ist die vegane Feel-Good-Küche doch viel einfacher als gedacht.

Mahlzeiten aus frischen Zutaten zuzubereiten, statt nur auf vegane Convenience-Gerichte zu setzen, ist das Credo von Katy Beskow. Seit mehr als zehn Jahren isst und kocht die Britin vegan und ist damit inzwischen zu einer echten Expertin avanciert. In Ihrem neuesten Kochbuch „Jeden Tag Vegan“ hat die Food-Autorin rund 200 schnelle und einfache Alltagsrezepte zusammengestellt und liefert unzählige Ideen, den Alltag fleischlos und trotzdem schmackhaft zu gestalten. Mit veganisierten Klassikern und neuen Eigenkreationen ist Katy Beskow die erste Wahl für Vegan-Neueinsteiger, alte Hasen und alle, die ihre Küche mit einfachen, pflanzlichen Gerichten aufpeppen wollen. Wie wäre es zum Beispiel mit Granatapfel-Orangen-Parfait mit Pistazien, Erdnussbutter-Bagels mit Banane, Guacamole-Tortilla-Schnecken, Lauch-Kartoffel-Eintopf mit Birnen, Fisch-Pie ohne Fisch oder rauchiges Auberginen-Stroganoff? 

Das vegane Kochbuch ist in sechs Kapitel unterteilt – von „Frühstück & Brunch“ über „Etwas Besonderes“ bis hin zu Beilagen, Saucen & Co. Alle Gerichte benötigen zur Zubereitung nur einen Topf, nur fünf Zutaten oder sind in weniger als 30 Minuten fertiggekocht. Der Fokus liegt immer auf saisonalen und leicht erhältlichen Zutaten. Beskows Gerichte kommen ohne großen Schnickschnack, dafür gespickt mit jeder Menge nützlicher Tipps, um das Beste aus Frischetheke, Kühl- und Vorratsschrank herauszuholen. Viele der Gerichte lassen sich gut einfrieren und sind mit Blick auf einen minimalen Verpackungsaufwand besonders nachhaltig. Drei köstliche Rezepte zum Ausprobieren finden Sie hier: 

1. Cremige Thai-Kokosnudeln 

Cremig, gehaltvoll und mit einem Hauch von Thai-Gewürzen sind diese einfach zubereiteten Nudeln ein perfektes Wohlfühlessen am Mittag. Sie können gut im Schraubglas oder in der Tupperdose mitgenommen und später aufgewärmt werden (im Glas ohne Metalldeckel aufwärmen).

Zutaten für 2 Personen

  • 400 ml Kokosmilch
  • 1 EL rote Thai-Currypaste (vegan)
  • 1 Karotte, geschält und geraspelt
  • 300 g Wok-Fertignudeln (ohne Ei)
  • 4 Zuckerschoten, längs halbiert 
  • einige Spritzer helle Sojasauce
  • 1 große Handvoll Koriandergrün
  • Bio-Limettenspalten zum Servieren

Zubereitung 

Die Kokosmilch in einem großen Topf bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen. Dann Currypaste und geraspelte Karotten unterrühren. Die Nudeln vorsichtig auseinanderziehen und in den Topf geben. Weitere 10 bis 15 Minuten sanft köcheln lassen, bis sie weich sind und die Kokosbrühe eingedickt ist.

Zuckerschoten und Sojasauce zufügen und 2 bis 3 Minuten mitköcheln lassen, bis die Schoten al dente sind. Den Topf vom Herd nehmen, die Nudeln vor dem Servieren mit frisch zerpflücktem Koriandergrün bestreuen und Limettenspalten dazu reichen.

Tipp: Wok-Fertignudeln finden Sie bei den haltbaren Produkten im Supermarktregal und genau wie die gekühlten Nudeln sind sie meist ohne Ei. Lesen Sie vor dem Kauf aber vorsichtshalber das Etikett.

2. Butternusskürbis-Galette mit karamellisierten Zwiebeln und Haselnüssen

Diese Galette teilt man gern. Wenn Sie vor dem Backen mit Mürbeteig etwas Angst haben, dann keine Sorge: Dieser frei geformte Pie versteckt jeden Fehler. Dazu passen ein grüner Blattsalat und knackige grüne Äpfel.

Zutaten für 4 Personen

  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 1 rote Zwiebel, klein geschnitten
  • 1 kleiner Butternusskürbis
  • 1 EL blanchierte Haselnusskerne, grob gehackt
  • 1 Platte fertiger Mürbeteig (milchfrei)
  • 1 gute Prise Fenchelsamen
  • Meersalz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Den Butternusskürbis schälen, halbieren, entkernen und in gleichmäßige Spalten schneiden. Die rote Zwiebel klein schneiden. In einer großen Pfanne das Öl mittelstark erhitzen und darin Zwiebel sowie Butternusskürbis 10 Minuten sautieren. Zwischendurch umrühren, damit nichts am Boden anbrennt. Wenn der Butternusskürbis weich wird, die Pfanne vom Herd nehmen und die Haselnüsse untermischen.

Den Backofen auf 180 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Mürbeteigplatte auf das Backblech legen und die Ecken zu einem groben Kreis nach innen schlagen. Die Kürbismischung in der Teigmitte verteilen, dabei einen 4 cm breiten Rand aussparen. Das Gemüse in die Höhe schichten. Die Ränder des Mürbeteigs nach innen klappen, sodass das Gemüse außen davon umschlossen ist, in der Mitte jedoch frei liegt. Der Teig darf ruhig etwas gefaltet sein, das wirkt schön rustikal.

Die Fenchelsamen in den Teigrand drücken, die Galette mit Salz und Pfeffer würzen und 25 bis 30 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist. Vor dem Anschneiden fünf Minuten ruhen lassen.

Tipp: Viele fertige Mürbeteigsorten sind vegan, doch Sie sollten immer einen Blick auf das Etikett werfen. Den Teig im Kühlschrank aufbewahren und 30 Minuten vor der Verwendung auf Zimmertemperatur bringen, damit sich im Teig keine Risse zeigen.

3. Fluffige Bananen-Pfannkuchen 

Zutaten für 4 Personen

  • 1 mittelgroße reife Banane
  • 100 g Haferflocken
  • 1 Prise gemahlener Zimt 
  • 300 ml gesüßter Sojadrink 
  • 1 EL Sonnenblumenöl 
  • Ahornsirup zum Beträufeln

Zubereitung

Banane (ohne Schale), Haferflocken, Zimt und Sojadrink im Mixer zu einem dicken Teig verarbeiten. Alternativ die Zutaten in der Rührschüssel mit dem Handrührgerät zusammenmixen.

Das Öl in einer Pfanne schwach erhitzen. Pro Pfannkuchen 1 EL Teig in die heiße Pfanne geben und zwei Minuten goldgelb backen, dann wenden und weitere zwei Minuten bräunen.

Portionsweise vorgehen, bis der Teig aufgebraucht ist. Die fertigen Pfannkuchen auf Tellern anrichten und vor dem Servieren mit Ahornsirup beträufeln. Nach Belieben mit Toppings wie Himbeeren, Blaubeeren, dunklen Schokoladenraspeln oder veganer Schlagsahne garnieren.

Über die Autorin

Katy Beskow ist freiberufliche (Food-)Autorin und schreibt Kolumnen über Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit. Sie engagiert sich für diverse Naturschutzorganisationen und ernährt sich seit über zehn Jahren vegan. Bei ars vivendi sind zuvor ihre Kochbücher „Einfach Vegan 5“ und „Vegan Express“ erschienen.

Infos zum Buch

Jeden Tag Vegan – Super einfache Rezepte für alle Gelegenheiten
Katy Beskow, ars vivendi Verlag 2021
Hardcover, 320 Seiten 
Preis: 28,90 Euro
ISBN: 978-3-7472-0288-3

Fotos: Luke Albert