Die Themenbereiche Geschichte und Österreich bilden den Programm-Schwerpunkt der Edition Winkler-Hermaden. Illustrierte Bücher in exklusiver Ausstattung zu günstigen Preisen – dafür steht der Verlag, auf dessen Neuerscheinungen wir immer mit Spannung warten.

Die Edition Winkler-Hermaden erweckt den Eindruck, als wäre sie schon ewig am Buchmarkt vertreten. Dabei gehört der Verlag zu den jüngsten Vertretern im österreichischen Verlagswesen: Gründungsjahr war 2009. Seit über 30 Jahren jedoch beschäftigt sich Ulrich Winkler-Hermaden in seiner Arbeit mit der Herausgabe von Büchern, insbesondere von geschichtlichen Werken. Wir präsentieren zwei seiner neuesten Publikationen.

1. Wiener Bilder

Lothar Rübelt (1901–1990) gilt als einer der produktivsten und innovativsten österreichischen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er war einer jener „rasenden Reporter“, die in der Zwischenkriegszeit und auch in der NS-Ära den ständig wachsenden Markt der Bildillustrierten mit dem nötigen Fotomaterial versorgten. Sport, Gesellschaft und Politik, aber auch Mode, Theater und Film gehörten zu seinen bevorzugten Sujets, mit denen er die unterschiedlichsten Zeitschriften, vom nationalsozialistischen „Notschrei“ (später: „Das Zeitbild“) bis zum sozialdemokratischen „Kuckuck“, das „Interessante Blatt“ und die „Berliner Illustrirte Zeitung“ belieferte.

Matthias Marschik und Michaela Pfundner haben den umfangreichen fotografischen Nachlass Rübelts, der im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird, gesichtet und für den Bildband „Wiener Bilder“ eine Auswahl seiner bemerkenswertesten Wiener Bilder, von denen viele noch unveröffentlicht sind, getroffen. Damit soll Lothar Rübelts Bild von seiner Heimatstadt Wien nachgezeichnet werden, die er 40 Jahre lang immer wieder fotografisch festgehalten hat.

Daraus entsteht weit mehr als ein subjektives Stadtporträt. Denn die Auswahl seiner Motive reflektiert ja nicht nur persönliche Präferenzen, sondern ebenso die Bedürfnisse der Auftraggeber und nicht zuletzt eine gesellschaftliche Perspektive. All das hatte Einfluss darauf, welche Szenen, Geschehnisse und Blickwinkel es wert waren, fotografisch festgehalten und rezipiert zu werden.

Infos zum Buch

Wiener Bilder
Matthias Marschik und Michaela Pfundner
Fotografien von Lothar Rübelt
Hardcover mit Schutzumschlag, 160 Seiten mit 240 Fotografien, 24 x 22,2 cm
Preis: 34,90 Euro
ISBN: 978-3-9519804-0-9

Über die Autoren

Univ.-Doz. Dr. Matthias Marschik: Historiker und Kulturwissenschafter, Lehrbeauftragter der Universitäten Wien, Salzburg und Klagenfurt. Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zu kulturgeschichtlichen Themen (besonders zu Sport, Automobil und Alltag). Zuletzt publizierte er in der Edition Winkler-Hermaden den Band „Die Donauwiese – Ein verschwundenes Wiener Wahrzeichen“.

Mag.a Michaela Pfundner: Historikerin, stellvertretende Direktorin von Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und Leiterin der Abteilung Bilddokumentation. Lehrveranstaltungen an der Universität Wien und der Donau-Universität Krems zu historischer Fotografie. Ausstellungskuratorin, zuletzt „Schatzkammer des Wissens“.

2. Wege aus Eisen in Oberösterreich

In Oberösterreich entstand ab September 1827 mit der Pferdebahn die erste Eisenbahn der Monarchie. Sie war die zweite Bahn in Europa

Die Pferdebahn von Saint Étienne nach Andrézieux (Frankreich) war bereits am 1. Juni 1827 in Betrieb genommen worden. In den folgenden Jahrzehnten entstand ein ansehnliches Schienennetz, zu dem mit der Westbahn die wichtigste Hauptstrecke Österreichs zählt. Die Kronprinz Rudolf-Bahn, die Kremstalbahn und Pyhrnbahn sowie die Salzkammergutbahn bzw. die Passauer Bahn, um nur einige zu nennen, werden im Detail vorgestellt.

Die für Oberösterreich so charakteristischen Nebenstrecken vervollständigen das Schienennetz. Viele dieser Nebenbahnen sind seit Jahrzehnten elektrifiziert. Im Mittelpunkt stehen die von der Firma Stern & Hafferl betriebenen Nebenbahnen und Straßenbahnen. In Linz entstand mit der Pöstlingbergbahn eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Wirtschaftliche Gründe führten ab den 1930-er Jahren zu den ersten Betriebsstilllegungen von Nebenbahnen samt Abtrag der Bahnanlagen. Besonders beachtenswert ist der Neubau einer Nebenbahn im Jahr 2014, und zwar im südwestlichen Innviertel, von Trimmelkam bis Ostermiething.

Peter Wegenstein beleuchtet detailliert die Geschichte dieser Bahnen, dokumentiert deren Entstehung, Blüte und (teilweisen) Niedergang. Mehr als 100 Fotos zeigen die Züge auf allen Strecken mit den verschiedensten Fahrzeugen. Alte Fahrkarten und Streckenskizzen ergänzen das Buch.

Infos zum Buch

Wege aus Eisen in Oberösterreich
Zur Geschichte der Eisenbahn im Land ob der Enns

Peter Wegenstein
Hardcover, 132 Seiten mit über 100 historischen Abbildungen, 23,5 x 20 cm
Preis: 21,90 Euro
ISBN: 978-3-9519804-1-6

Fotos: Verlag Edition Winkler-Hermaden, Pixabay.com/Mystic Art Design