Der Osttiroler Alpinist Andy Holzer erzählte über die Besteigung der höchsten Gipfeln der Welt

+ Seven Summits der Alpen: St. Gilgener Schülergruppe will die höchsten Berge Europas besteigen

Über einen sportlichen und besonderen Gast freuten sich die Schüler der St. Gilgen International School. Der blinde Alpinist Andy Holzer begeisterte im Rahmen eines Multivsionsvortrages rund 150 Schüler, Lehrer, Angehörige und Förderer der St. Gilgen International School mit seinen Worten und Bildern.

Andy Holzer ist seit seiner Geburt blind. Trotzdem bestieg der Extremkletterer bereits sechs der „Seven Summits“. Nur der Mount Everest, den er im Frühjahr besteigen will, fehlt ihm unter den sieben höchsten Bergen eines jeden Kontinents. Der 50-jährige Osttiroler und Gewinner des Life-Awards verbringt jährlich mehr als 200 Tage in den Bergen, unternimmt Skitouren und hat auch schon senkrechte Dolomitenwände erklettert. Wie er das alles macht? „Ich sehe die Berge genauso wie sehende Menschen. Nur nicht mit den Augen. Ich habe sie im Kopf“, erklärt der leidenschaftliche Alpinist. Besonders an die jungen Menschen appellierte Holzer in seinem Vortrag: „Folgt eurer Leidenschaft und lasst euch auch nicht von Rückschlägen entmutigen. Sobald ihre für eure Arbeit und Projekte Schmetterlinge im Bauch fühlt und euch auf den nächsten Tag freut, seid ihr auf dem richtigen Weg.“

Andy Holzer war im Rahmen der Vortragsreihe „Inspiring People“ zu Gast an der St. Gilgen International School. Dabei lädt die Privatschule prominente Menschen aus Kunst, Kultur, Sport oder Wissenschaft nach St. Gilgen um vor den Schülern und Gästen der Schule über ihre Lebenserfahrungen zu berichten. Zu den Vortragenden zählten bereits Waris Dirie und Karl Habsburg-Lothringen.

Besonders interessant war der Vortrag für eine kleine Gruppe von Schülern rund um Schul-Bergführer Thomas Kukla: „Wir befinden uns gerade in der intensiven Vorbereitung zur Besteigung der sieben höchsten Gipfel der Alpen. Der Vortrag von Andy Holzer kam genau zum richtigen Zeitpunkt und verleiht den Schülern einen zusätzlichen Motivationsschub“, freut sich der international geprüfte Bergführer Kukla, der in der St. Gilgener Privatschule für das gesamte Outdoor-Programm verantwortlich ist.

Gestartet wird das Schulprojekt „Seven Summits der Alpen“ Ende Mai mit dem 2.864 Meter hohen Triglav in Slowenien. Danach folgen die Besteigungen der höchsten Berge in Deutschland (Zugspitze 2.962 m), Liechtenstein (Grauspitze 2.599 m) sowie Österreich (Großglockner 3.798 m) bevor 2018 die 4.000er der Alpen in Italien (Gran Paradiso 4.061 m), der Schweiz (Dufourspitze 4.634 m) und in Frankreich (Mont Blanc 4.810 m) auf dem Programm stehen. Mit den Vorbereitungen für dieses außergewöhnliche Projekt wurde im Herbst letzten Jahres begonnen. Neben dem Erlernen der verschiedenen Disziplinen des Bergsports gab es auch theoretische Unterrichtseinheiten zu den Themen Seil- und Sicherungstechnik sowie Bergetechniken und Notfallmanagement. Von großer Wichtigkeit ist auch der Ausdauerbereich, der durch Wanderungen, Bergläufe, Bergsteigen, Biken und Skitouren aufgebaut wird.

Mehr Informationen: www.stgis.at

Foto Stigis/Andy Holzer