Der Klimawandel und seine Folgen sind in aller Munde: Hitzeperioden, starke Niederschläge, Hochwasser und Stürme sind immer häufiger zu beobachten. Ursachen sind vor allem der menschengemachte Ausstoß von Treibhausgasen. Laut Weltklimarat sollen 21 bis 37 Prozent davon laut auf unser Ernährungssystem zurückzuführen sein – etwa Landwirtschaft, Transport bis hin zu Verarbeitung und Zubereitung.

Dabei kann man bereits mit kleinen Veränderungen Großes bewirken: Zum Beispiel, indem man klimafreundlich kocht. Achtet man darauf, dass die Gerichte eine gute Klimabilanz aufweisen, kann man die CO2-Emissionen der Lebensmittelversorgungskette um mindestens 50 Prozent reduzieren. 

Was macht die klimafreundliche Küche aus?

Klimafreundliche Ernährung bedeutet in erster Linie, bewusst zu solchen Lebensmitteln zu greifen, die möglichst wenig Treibhausgasemissionen verursachen – vom Acker bis in die Küche. Frische und unverarbeitete Lebensmittel der Saison sind klimafreundlich, weil sie nicht oder nur wenig verarbeitet sind und in der Regel nicht lange kühl gelagert werden.

Besonders klimaschädliche Lebensmittel wie rotes Fleisch (Rind, Schwein, Kalb und Lamm) sowie Milchprodukte mit hohem Fettgehalt sollten lieber nicht auf die Speisekarte. Eine Orientierung für die Zutatenwahl bietet das KlimaTeller Küchenposter Zutaten für die klimafreundliche Küche.

Auch das neue Kochbuch Cooking for Future bietet Hilfestellung auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Ernährungsweise. Darin erklärt KlimaTeller, worauf es ankommt und inspiriert mit zahlreichen Tipps und 110 veganen und vegetarischen Rezepten zum Umdenken. Auf Geschmack müssen Sie dabei natürlich nicht verzichten. Diese drei Rezepte beweisen es:  

1. Fruchtiger Linsensalat mit Tomaten und Paprika 

Zutaten für 2 Personen 

  • 100 g Tellerlinsen
  • 1 Lauchzwiebel
  • 2 Strauchtomaten
  • Halbe rote Paprikaschote 
  • Halbe Salatgurke
  • 2 kleine Gewürzgurken 
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • 0,5 TL gemahlener Kreuzkümmel 
  • Salz + frisch gemahlener Pfeffer
  • 3 Stängel frisches Basilikum
  • 3 Stängel frische glatte Petersilie
  • 2 kleine Baguettes als Beilage

Zubereitung (50 Minuten + Einweichzeit)

Die Linsen in Wasser über Nacht quellen lassen. Am nächsten Tag die Linsen in ein Sieb abgießen und kalt abspülen.

Entsprechend der Packungsangabe ist dieser Schritt eventuell nicht nötig. Die Linsen mit reichlich frischem Wasser in einem Topf aufkochen und bissfest garen. Das kann je nach Linsenart 30 bis 45 Minuten dauern. Die Linsen anschließend abgießen und kalt abspülen.

Während die Linsen garen, die Lauchzwiebel, die Tomaten, die Paprikaschote und die Salatgurke waschen. Die Lauchzwiebel putzen und in feine Ringe schneiden. Den Stielansatz der Tomate herausschneiden und die Tomaten in Würfel schneiden. Die Paprikaschote entkernen, den Stielansatz sowie die weißen Häute entfernen und das Fruchtfleisch zusammen mit den beiden Gurkensorten würfeln. Das Gemüse mit den Linsen in einer Schüssel vermengen. Den Salat mit Olivenöl, Zitronensaft, Kreuzkümmel und jeweils 1 bis 2 Prisen Salz und Pfeffer würzen.

Die Kräuter waschen, trockentupfen, die Blätter abzupfen und klein schneiden. Die Baguettes in Scheiben schneiden und nach Belieben in einer Pfanne leicht anrösten. Den Salat auf zwei Schalen verteilen und mit den Kräutern bestreut als Bowl servieren. Das Baguette dazu reichen.

2. Wildkräuter-Pesto

Zutaten für 200 g Pesto

  • 50 g Sonnenblumenkerne 
  • 100 g (Wild-)Kräuter (z.B. Petersilie, Bärlauch, Kapuzinerkresse, Borretsch, Giersch, Gundermann, Sauerampfer, Kamille, Löwenzahn, Brennnessel)
  • 50 ml Rapsöl + etwas zum Auffüllen
  • frisch gemahlener Pfeffer + 1 TL Salz
  • 1 EL Hefeflocken (optional)

Zubereitung (20 Minuten) 

Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten und abkühlen lassen. Die Kräuter waschen, trockentupfen und die holzigen Stiele entfernen. Den Rest in der Küchenmaschine zerkleinern. Rapsöl, Sonnenblumenkerne, Salz und 1 Prise Pfeffer dazugeben und fein pürieren. Für feinen Käsegeschmack Hefeflocken unterrühren. In ein sauberes Glas abfüllen und mit Öl bedecken. Im Kühlschrank lagernd innerhalb von 3 Monaten aufbrauchen.

3. Bunte Sommerpizza mit Brokkoli 

Zutaten für 4 kleine Pizzen

  • Pizzateig für 4 kleine Pizzen
  • 250 g Brokkoli 
  • Salz
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 kleine Zucchini 
  • 4 Stängel frisches Basilikum für die Garnitur
  • 20 g Tomatenmark
  • 0,5 TL getrockneter Oregano 
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Hefeflocken (optional)

Zubereitung (45 Minuten + Backen 15 Minuten) 

Den Pizzateig nach Rezept herstellen und 30 Minuten gehen lassen. Während der Teig geht, den Brokkoli waschen und in kleine Röschen teilen. Den Strunk schälen und in Scheiben schneiden. Den Brokkoli dann 3 Minuten in kochendem, leicht gesalzenem Wasser garen. Anschließend abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen.

Die Zwiebel abziehen und in dünne Ringe schneiden. Die Zucchini waschen, den Stielansatz entfernen und das Fruchtfleisch in dünne Scheiben schneiden. Das Basilikum waschen, trockentupfen, die Blätter abzupfen und für die Dekoration beiseitestellen. Das Tomatenmark mit 4 EL Wasser glatt rühren und mit dem Oregano und je 1 bis 2 Prisen Salz und Pfeffer würzen. Den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Aus dem Pizzateig vier kleine runde Fladen (etwa 10 cm Ø) formen, auf das Backblech legen und mit der Tomatensauce bestreichen. Nach Belieben mit Hefeflocken bestreuen. Den Brokkoli, die Zwiebel und die Zucchini auf den Teigstücken verteilen und die Pizzas im vorgeheizten Backofen auf dem zweiten Einschub von unten 10 bis 15 Minuten backen. Anschließend aus dem Ofen nehmen, auf flachen Tellern anrichten und mit Basilikum bestreut servieren.

KlimaTeller App: Wie klimafreundlich kochen Sie wirklich?

Mit der KlimaTeller Web App für Desktop oder Tablet können Sie schnell und einfach die CO2-Emissionen Ihrer Speisen berechnen. Dazu geben Sie Zutaten sowie Menge an und erfahren sofort, wie viel Emissionen das Gericht verursacht. Entspricht der Emissionswert Ihres Gerichts weniger als 50 Prozent des Durchschnitts aller Gerichte, können Sie es mit dem Label „KlimaTeller“ auszeichnen. 

Infos zum Buch

Cooking for Future – 110 Rezepte mit klimafreundlichen Zutaten 
KlimaTeller, Marcin Jucha
Christian Verlag 2021
Hardcover, 192 Seiten, ca. 100 Abb., 19,3 x 26,1 cm
Preis: 25,70 Euro
ISBN: 978-3-95961-500-6

Fotos: Marcin Jucha // Infografiken: KlimaTeller