Spatzen, Meisen und Amseln zählen zu den häufigsten Wildvögeln in Österreich. Mit ein bisschen Glück nistet ein Stieglitzpärchen in einer alten Kastanie oder stolzieren Bachstelzen über eine feuchte Wiese. Doch der natürliche Lebensraum von Wildvögeln wird unaufhörlich zurückgedrängt. Private Gärten können die Not spürbar abfedern, indem sie bewusst vogelfreundlich gestaltet werden.

Für Vögel wird es immer schwieriger, natürliche Nistplätze zu finden. Wilde Hecken in der Landschaft gehen verloren und an modernen, gut gedämmten Gebäuden gibt es kaum noch Mauervorsprünge oder Ritzen, die sie als Einflugluken nützen könnten. „Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, mit der grünen Welt von bellaflora einen nachhaltigen Beitrag zur Unterstützung der Wildvögel zu leisten“, betont Geschäftsführer Mag. Franz Koll.

Nistkästen, Futterhäuschen und 
Vogelfutter?

bellaflora in diesem Sommer das Sortiment erheblich ausgeweitet und in allen Filialen Informationsecken über das Leben der Wildvögel eingerichtet. Auch für die bellaflora Gartenexpertin Bettina Bayer-Grilz ist klar: „Es ist überlebenswichtig für heimische Wildvögel, dass wir ihnen so viele Nistplätze wie möglich zur Verfügung stellen – und zwar als Nistkästen und in Form von geeigneten Hecken.“

Welcher Nistkasten der richtige ist, hängt davon ab, welche Vogelart man anlocken will. Unterschiedliche Vögel bevorzugen unterschiedlich große Einflugöffnungen. Mit einem Flugloch von 28 mm Durchmesser eignet sich der Nistkasten Birdy ideal für sehr viele Wildvögel wie beispielsweise Stare, Rotkehlchen, Blau- und Haubenmeisen. Für Kleiber ist das zu klein, sie brauchen größere Einfluglöcher mit einem Durchmesser von 32 mm wie beim Nistkasten Toronto. Sollte sich die Vogelwelt im Garten immer wieder ändern, ist der Nistkasten Camouflage ideal. Die Größe seiner Einfluglöcher lässt sich variabel gestalten. Montiert werden Nistkästen an Hauswänden, auf Balkonen an Schuppen, Gartenhäuschen oder auf Bäumen, wo sie vor Katzen und Mardern geschützt sind. Das Flugloch sollte nach Osten oder Südosten zeigen und nicht dem Regen ausgesetzt sein. Der richtige Zeitpunkt für die Aufhängung ist im Sommer oder im Herbst, sodass die gefiederten Freunde sie rechtzeitig vor Brutbeginn im Frühjahr entdecken können. 

„Manche Vogelarten bestehen aber auch darauf, sich ihr Nest selbst zu bauen“, betont Bayer-Grilz. „Dafür bevorzugen sie bunte Hecken aus heimischen Gehölzen mit Stacheln, denn die sind ein natürlicher Schutz vor Fressfeinden wie Elstern, Katzen oder Mardern. Außerdem bilden Heckensträucher wie Weißdorn, Feuerdorn, Berberitzen oder Wildrosen im Herbst reichlich Früchte und damit Futter für die Vögel aus.“

Auch die Beeren der Felsenbirnen, des Hollunders oder des roten Hartriegels stellen bis in den Winter hinein wichtige Nahrungsquellen dar. „Auf Balkonen oder Dachterrassen, wo Bäume und Sträucher zu viel Platz einnehmen würden, kann man mit Kletterpflanzen wie Clematis, Efeu, Geißblatt, Kletterrose und Blauregen den Unterbau für Vogelnester herstellen“, so Bayer-Grilz. 
Übrigens: Die süßen Eichkätzchen, für die auch gerne Futterstellen aufgehängt werden, sind Nesträuber und fressen Eier ebenso wie Jungvögel. Deshalb besser Abstand halten zwischen Futterstellen für Vögel und für die quirligen Baumspringer.

Füttern rund ums Jahr

Wildvögel haben einen enormen Nahrungsbedarf. Eine erwachsene Blaumeise wiegt gerade mal 10 Gramm. Ein Drittel ihres Gewichts muss sie täglich als Nahrung zu sich nehmen. Das sind rund 800 Blattläuse pro Tag, nur um den eigenen Kalorienbedarf zu decken. Und da ist noch gar nicht mitgerechnet, dass die Meise in der Brutzeit auch noch Junge ernähren muss. Auf ihrem Speiseplan stehen übrigens nicht nur Blattläuse sondern auch Schildläuse, Wanzen, Apfelwickler und Frostspanner. Experten schätzen, dass ein einziges Meisenpaar zwischen 35 und 75 kg Insekten pro Jahr verspeist.

In unseren leer geräumten Landschaften und besonders gut gepflegten Gärten sind diese Mengen kaum zu beschaffen. Deshalb empfehlen immer mehr Vogelexperten die Wildvögelfütterung vom Winter auf das ganze Jahr auszudehnen. Futterstellen mit unterschiedlichem Nahrungsangebot über den Garten verteilt können wertvolle Lebenshilfe bieten. bellaflora Gartenexpertin Bayer-Grilz empfiehlt bevorzugt heimische Bäume und Sträucher zu pflanzen und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel vollkommen zu verzichten. „Wenn die Vögel Blattläuse fressen, die zuvor mit chemisch-synthetischen Präparaten gespritzt worden sind, können sie daran sterben. Gleiches gilt für chemisch-synthetische Dünger oder Unkrautvernichtungsmittel, die das Bodenleben zerstören. Was soll die Amsel denn fressen, wenn es keine Regenwürmer mehr gibt?“ Bei der pflanzlichen Nahrung bevorzugen Vögel übrigens die Früchte von Laubgehölzen. Die Zapfen von Nadelbäumen können nur ganz wenige Spezialisten verwerten.

Wichtig: Futter- und Badestellen

Weil es kaum noch Sumpfwiesen gibt und die kleinen Tümpel in den heißen Sommern rasch austrocknen, ist es wichtig, Vögeln auch kleine Bade- und Trinkgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Vögel verbringen viel Zeit mit der Pflege ihres Gefieders, flache Uferzugänge zu Biotopen oder kleinen Wasserläufen sind dafür besonders beliebt. 
Wichtig ist, Futter- und Badestellen regelmäßig zu reinigen. In der warmen Jahreszeit könnten sich ansonsten Parasiten zu leicht vermehren und die zarten Vögel befallen.

Ruhig mal ein bisschen faul sein

Eine weitere Empfehlung der bellaflora Gartenexpertin ist, die Herbstarbeit nicht allzu genau zu nehmen. Eine Totholzecke bietet nicht nur dem Igel einen guten Winterplatz, sondern den Vögeln auch reichlich Futter. Rotkehlchen und Zaunkönige nützen diese Plätze auch gerne für ihre Nester. Stauden- und Blumenbeete sollten im Herbst nicht leergeräumt werden. Ihre Samen sind bis in den Winter hinein eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildvögel. Weil in den toten Stängeln und Blütenständen auch Insekten überwintern, finden die Vögel selbst an kalten Tagen noch reichlich Eiweiß. Wer mehr für die Vogelwelt tun möchte, kann gezielt Futterpflanzen setzen. Beliebte Vogelblumen sind Johanniskraut und Nachtkerze. Auch viele Wildkräuter wie Wegeriche oder Brennnesseln bieten eine wichtige Nahrungsquelle für Wildvögel. „Also ruhig mal stehen lassen“, sagt Bayer-Grilz. „Das ist nicht unordentlich, das ist gelebter Vogelschutz.“

Die häufigsten Vögel in unseren Gärten:

  • Spatzen/Sperlinge picken gerne gehackte Nüsse, Samen, Fettfutter, Rosinen und getrocknete Beeren
  • Amseln suchen ihr Essen am liebsten am Boden – Regenwürmer und Käfer sind besonders beliebt, so wie Äpfel, Rosinen, Haferflocken, gehackte Nüsse, Mehlwürmer, geschälte Sonnenblumenkerne und getrocknete Beeren
  • Buchfinken mögen am liebsten Insekten und Spinnen bzw. deren Larven. Außerdem suchen sie nach Sonnenblumenkernen, gehackten Nüssen, ölhaltigen Samen und Bucheckern
  • Kleiber fressen Insekten, Insekteneier und Larven – dabei können die Beutetiere durchaus auch etwas größer sein.
  • Kohlmeisen ernähren sich und ihre Jungen vorwiegend von Raupen, Spinnentieren und Larven von Käfern, Blattwespen und Co.
  • Das Rotkehlchen bevorzugt während der Brutzeit vor allem tierische Nahrung– mit besonderer Begeisterung Insekten, kleine Spinnen, Larven und Regenwürmer. Danach auch gerne gehackte Nüsse, Samen und Fettfutter
  • Der Grünfink verspeist gerne gehackte Nüsse, Samen, Fettfutter, Rosinen und getrocknete Beeren
  • Der Stieglitz pickt gerne gehackte Nüsse, Getreideflocken, Mehlwürmer oder Rosinen in Kokosfett/Talg – in der Brutzeit liebt er Blattläuse und andere kleine Insekten.

Mehr Informationen:

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/vogelportraets/index.html

https://www.birdlife.at

Über bellaflora

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Fotos: Titelbild: Bild von Evgeni Tcherkasski auf Pixabay; Bellaflora