Kleider machen ja doch Leute! So geht positive Selbstinszenierung!
Innerhalb von Sekunden analysiert unser Unterbewusstsein unser Gegenüber: Mimik, Körperhaltung und natürlich Kleidung. Mit der Wahl der Garderobe drücken wir unsere geschäftliche und gesellschaftliche Position aus. Aber nur, wenn das Aussehen mit der Persönlichkeit und den Image-Botschaften zusammenpasst, gelingt es, Mitmenschen von uns zu überzeugen. Und: Jeder kann eine stilvolle „Human Brand“ sein, eine echte Markenpersönlichkeit, davon sind Elisabeth Motsch und Jon Christoph Berndt überzeugt. In ihrem Buch „Profil mit Stil“ erklären sie, wie die Persönlichkeit zur Marke und die Kleidung zum Statement wird. Wir haben die Autoren eingeladen, ihre thematisch verwandte These in diesem „Vorurteile“-Magazin vorzustellen – schließlich geht es auch beim „ersten Eindruck“ um ein Vor-Urteil! Ein eigener Stil macht „anziehend“. Wenn das, was Ihre Verpackung verspricht, auch wirklich in Ihnen steckt. Das ist dann auch die Bestätigung des Vorurteils auf den ersten Blick, nur eben eines positiven. Und das ist ganz schön erstrebenswert. Aber schön der Reihe nach … Das Wort geht an Elisabeth Motsch und Jon Christoph Berndt …
Wer weiß, wer er ist, weiß auch, was er tut. Das klingt einfach, ist aber sehr anspruchsvoll in der Umsetzung. Oder wissen Sie weiß wirklich ganz genau, wer Sie sind, wofür Sie brennen, „sterben“ (besser noch leben)? Worin Sie Ihre ganz persönliche Erfüllung sehen, das bisschen Glück, von dem alle immer reden… Tatsächlich erfahren es scheinbar nur ganz wenige, wenn man in all die freudlosen Gesichter sieht, morgens im Bus, tagsüber im Büro, nach Feierabend auf der Straße, am Wochenende im Park, im Urlaub am Pool. Genauso farblos sind viel zu viele Menschen gekleidet. Schauen Sie sich bitte morgens mal beim Bäcker um – Vorurteil bestätigt! Bloß nicht auffallen, wo ich schon nicht weiß, wer ich bin, und schon dreimal nicht, was ich will!
Der Ausdruck persönlicher Freiheit und Individualität, nach dem wir alle streben (deshalb gibt es die unterschiedlichsten Stoffe, Schnitte, Farben, Schminke, Tattoos und Nagellacke), beschränkt sich dann doch gern auf die Ohrclips mit gefälliger Perle oder auf die Krawatte mit den rosafarbenen Amöben drauf. Alles andere ist zu gewagt, und dafür braucht es erst einmal die Erlaubnis, die man sich guten Gefühls selbst dafür gibt. Irgendwie ist alles so geworden, wie es nun mal geworden ist …
Mein Stil, mein Markenzeichen. Viele Menschen haben von Zeit zu Zeit, mit zunehmender Lebensreife aber immer stärker das Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann. Und wenn doch, dann muss es im Leben mehr als alles geben! Sie probieren sich aus und tun mal dies und lassen mal jenes. So geht es hin und her, aber das Ziel ist unklar. Der Zustand frisst Kraft, Nerven und Geld. Irgendwie kommt man nicht wirklich weiter. Das kann auch nicht gelingen in „casual“ Klamotten, die immer und zu allem ganz okay sind, aber auch nicht mehr. Sie sind nicht stilbildend! Unauffällige Accessoires, weil man ein paar davon haben muss, gedeckte Farben, die nicht auftragen, schon gar nicht auffallen … Reicht das? Nein!
Wie „geht“ also „eigene Marke“? Damit Sie genauso unverwechselbar und einzigartig auftreten können, wie Sie es im Inneren schon immer waren, sollten Sie wissen: Der Mensch kann sich genauso so kraftvoll und eindeutig profilieren wie seine Lieblingsmarken! Auf dieser Grundlage, der Marken-Persönlichkeit, finden Sie viel einfacher und echter zu Ihrem eigenen Stil: Die eigene Marke macht sie so begehrenswert, dass Menschen mehr von ihr erleben wollen. Und zwar die, von denen Sie es sich wünschen. Weil sie dermaßen „anziehend“ sind. Und weil das, was Ihre Verpackung verspricht, auch wirklich in Ihnen steckt. Das ist dann auch die Bestätigung des Vorurteils auf den ersten Blick, nur eben eines positiven. Und das ist ganz schön erstrebenswert.
Erste Schritte
Stilsicher? Aber sicher!
Was macht eine attraktive und begehrenswerte Marke aus?
* Teure Labels braucht vor allem derjenige, der keinen ausgewiesenen Geschmack hat, und der nicht weiß, wie er wirkt.
* Die wahrhaftige Marken-Persönlichkeit dagegen kleidet, frisiert, schmückt und benimmt sich stets so, wie es ihrem Typ entspricht. Und sie weiß ihre Erscheinung in jeder Lebenssituation intuitiv einzuschätzen. Das darf sie dann auch für sich, ihr Weiterkommen und ihren Erfolg nutzen. Die Markenarbeit und die Ausprägung des eigenen Stils waren schließlich hart genug.
* Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit: Denken Sie deswegen daran, sich dahingehend zu überprüfen, ob Ihr Stil und Ihre Marke noch zu Ihrem Leben und in die Zeit passen. Um die Kraft der Markezu erhalten. Das führt dann auch dazu, dass sich auch Ihr Image und Ihr Outfit wandeln. Gut so, die Gesellschaft und die Moden verändern sich ja auch…
* Ihre Human Brand ist ein grundlegender Faktor für Ihren Erfolg. Nutzen Sie ihn, und machen Sie Ihre Marke immer noch ein bisschen spürbarer. Denn wenn Sie ganz genau wissen, wer Sie sind, können Sie sich von Zeit zu Zeit auch etwas mehr trauen …
* Ihre Marke ist durchaus belastbar! Seien Sie stolz auf Komplimente, und freuen Sie sich über Kritik, die Ihnen wertschätzend dargebracht wird. Schließlich macht sich da jemand Gedanken über Sie, und das tut er nur, weil Sie ihn interessieren.
* Am Wichtigsten: Sie werden ein gutes Stück mehr so sein können, wie Sie wirklich sind. Und das mit ganz viel Kraft und Energie. Und Sie werden sich entsprechend kleiden – damit das erste Urteil der anderen immer sitzt.
Stilexpertin Elisabeth Motsch ist die Spezialistin für den Erfolgsfaktor Kleidung und Umgangsformen. Sie arbeitet als Trainerin für nationale und internationale Unternehmen und ist Lehrbeauftragte an der Steinbeis-Hochschule Berlin im Studiengang Professional Speaker GSA.
Der Politologe Jon Christoph Berndt ist Spezialist für Profilierung, Aufmerksamkeit und Vermarktungserfolg. Er ist gefragter Experte in den Medien, Autor zahlreicher Bücher und Dozent an der Universität St. Gallen. Beide geben ihr Wissen auch als Keynote-Speaker weiter.
www.motsch.at, www.jonchristophberndt.com
Elisabeth Motsch, Jon Christoph Berndt: Profil mit Stil Persönlichkeit als Marke – Kleidung als Statement, Goldegg Juni 2015, 19,95 €
Credit: Stephan Rumpf