So funktioniert die perfekte Maniküre!
Gestylt bis in die Fingerspitzen: Nagellack ist das schönste Beauty-Accessoire! Für eine perfekte Maniküre müssen die Nägel aber nicht nur hübsch lackiert, sondern auch aufmerksam gepflegt und in Form gebracht werden.
Der Nagel wächst kontinuierlich während des ganzen Lebens, dabei liegt das durchschnittliche Wachstum eines Nagels bei knapp 3 mm im Monat oder 2,5 cm im Jahr. Neben Durchblutung, Ernährung und Belastung hat auch die Jahreszeit einen Einfluss auf das Wachstum. So wächst der Nagel im Sommer fast 20% schneller. Mit zunehmendem Alter nimmt das Wachstum jedoch ab. Der Wachstumsgipfel liegt im Alter zwischen 10 und 14 Jahren und sinkt langsam ab dem 20. Lebensjahr. Nägelkauen, versehentlicher Schaden oder Verlust bewirken, dass die Nagelplatte schneller wächst.
Genug der Fakten! Die Hände sind die individuelle Visitenkarte jedes Menschen und neben dem Gesicht am häufigsten den Blicken anderer ausgesetzt. Deshalb ist die richtige Pflege das A und O! Mit Feilen werden die Nägel schonend gekürzt, Manikürstäbchen schieben die Nagelhaut sanft zurück. Und wie die Haut freuen sich auch die Nägel über Extrapflege zwischendurch: mit wohltuender Handcreme oder, wenn es etwas intensiver sein darf, einem Pflegeserum oder Nagelöl. Jetzt aber einmal ganz langsam! Wir haben einige Tipps für euch, zur optimalen Pflege für schöne Nägel!
Richtig feilen: Bei brüchigen, splitternden Nägeln eine Sandblattfeile verwenden, da diese ein schonenderes Feilen ermöglicht. Achtung: hält nur für ca. 2 Maniküren. Feilen mit geriffelter Metallfläche möglichst nicht verwenden, da sie nicht abrasiv genug sind und der Nagel deshalb zu energisch bearbeitet wird und splittern kann. Bloß nicht mit der Schere! Nägel nicht mit einer Schere schneiden, da sie dann leicht splittern und abbrechen können, allenfalls mit einem Nagelzwicker oder einer speziellen Nagelzange schneiden.
Die Nagelform optimieren: Breite Nägel wirken schmaler wenn sie zu einem spitzen Oval gefeilt werden. Auch beim Lackieren kann getrickst werden: Links und rechts einfach kleine Flächen am Nagel frei lassen und eher mittig lackieren. Das bewirkt optische Wunder! Und zusätzliches Plus: Der Lack rinnt nicht so leicht auf die Haut und das Sauber machen bleibt nach dem Lackieren erspart! Große, breite Nägel wirken zudem kleiner, wenn der Lack nicht zu hell ist. Hingegen sollten kleine, schmale Nägel voll auslackiert werden und dunkler Lack gemieden werden, so wirken sie größer!
Nägel/Nagelhaut gut pflegen: Regelmäßig Nagelöl/Nagelcreme mit kreisenden Bewegungen rings um das Nagelbett einmassieren. Das macht die Haut weicher und elastischer. Nagelhaut nur vorsichtig mit einem watteumwickelten Holzstäbchen o.ä. nach hinten schieben. Sie sollte nicht geschnitten werden, da es bei unsachgemäßer Behandlung zu Verletzungen und Entzündungen kommen kann – außerdem schützt die Nagelhaut den Nagel und das Nagelbett vor Schmutz und Bakterien. Sind die Nägel leicht geblich verfärbt? Dann die Fingerspitzen in warmem Zitronenwasser baden.
Gut grundiert: Bei Längs- oder Querrillen im Nagel und speziell für Fußnägel, hat sich ein so genannter Ridge-Filler oder Rillenfüller bewährt. Er ist in der Konsistenz zäher und lässt sich damit dicker auftragen. Dadurch gleicht er die Unebenheiten besser aus. Vor dem Farblack sollte ohnehin unbedingt Unterlack aufgetragen werden. Wer es einmal tut, möchte darauf nicht mehr verzichten. Denn er gleicht kleine Unebenheiten der Nagelplatte aus, der Lack hält besser und die unschöne gelbliche Verfärbung durch dunkle Decklacke wird zusätzlich verhindert. Bei weichen Nägeln Nagelhärter auf den vorderen Teil des Nagels auftragen. Aber Achtung! Nicht auf den ganzen Nagel damit der hintere Teil des Nagels elastisch bleibt. Ein richtiges Allroundtalent ist zum Beispiel der RESCUE ALL-IN-ONE von Maybelline. Dieser Lack ist Unterlack und Überlack in einem und stärkt gleichzeitig die Nägel.
Richtig lackieren: Vor dem Lackieren der Nägel kein ausgedehntes Bad nehmen, da die Nägel durch Wasser aufquellen und sich beim Trocknen wieder zusammenziehen. Die Folge: der Lack blättert ab. Ahaaaa, gut zu wissen! Wir sehen: Vorbereitungor ist alles. Deshalb vor dem Lackieren die Nägel entfetten, sonst hält der Lack nicht. Am besten geeignet sind Lackentferner oder Alkohol. Wenn‘ s an das Lackieren geht, in drei Pinselstrichen von der Mitte aus zu den Seiten. Etwa zwei Minuten trocken lassen, dann die zweite Schicht auftragen. Bei breiten Nägeln sollte man rechts und links einen freien Rand lassen, also nicht ganz ausmalen. Dadurch wird der Nagel optisch verlängert. Niemals nach dem Baden lackieren, da die Nägel aufgequollen sind und der Lack schnell absplittert. Noch ein Tipp: Beim Auftragen des Farblacks immer mit dem Daumen beginnen, da er durch die große Fläche die längste Trockenzeit hat. Und eine Farbe die einfach immer geht ist das klassische Rot – hier von Douglas!
Für ganz Eilige: Selbst moderne Nagellacke brauchen mindestens 10 Minuten um durchzuhärten. Wer es besonders eilig hat, sollte so genannte 60 Sekunden-Lacke verwenden, die tatsächlich in dieser Zeit abtrocknen, aber nicht länger als zwei Tage halten. Außerdem sollte man lackierte Nägel nicht anhauchen zum schnellen Trocknen. Die aufgehauchte Feuchtigkeit hält den Lack nur weich. Zum schnellen Trocknen spezielle Trockensprays verwenden. Sie trocknen allerdings jeweils nur die oberste Schicht. Eilige sollten das Spray nach jeder Schicht auftragen. Außerdem enthält es Silikone, die den Glanz intensivieren.
Schadet Nagellack eigentlich meinen Nägeln? Nagellack schützt den Nagel vor Austrocknung und Reinigungsmitteln. Er schadet auf keinen Fall. Die Behauptung, Nägel könnten unter der Lackschicht nicht atmen, ist falsch. Sie bestehen aus leblosem Horn und atmen sowieso nicht. Lediglich am hinteren Nagelrand sollte ein kleiner Abstand zwischen Nagel und Nagelhaut ausgespart bleiben, weil an dieser Stelle der Verhornungsprozess noch nicht abgeschlossen ist.
Nagellack richtig entfernen: Den Nagellack immer vom Nagelbett zur Nagelspitze entfernen, niemals umgekehrt, weil sonst Lackreste unter die Nagelhaut kommen.
Aufbewahrung des Nagellacks: Nach jedem Gebrauch das Gewinde der Nagellackflasche säubern und Verschluss gut festdrehen. So können die flüchtigen Bestandteile nicht entweichen. Der Rat, Nagellack im Kühlschrank aufzubewahren ist weder praxisnah noch notwendig. Im Gegenteil, zu kalter Lack ist beim Auftragen zu dickflüssig, trocknet schlecht und blättert schneller ab. Zähflüssig gewordener Lack lässt sich beispielsweise mit Lackverdünner wieder flüssig machen. Keinen Nagellackentferner (Aceton) verwenden, da dies die Struktur des Lackes zerstört. Das Beimischen von dünnflüssigem Klarlack kann die Konsistenz wieder optimieren.
Und wir wären nicht das Wellness Magazin, wenn wir nicht auch noch einen Wellness-Tipp auf Lager hätten! Ein Jojobaöl- oder Olivenölbad pflegt und schützt die Hände und macht sie zart und geschmeidig. Das Öl kann im Wasserbad erwärmt werden, die Nägel anschließend 3 bis 5 Minuten darin baden. Bei brüchigen Nägeln als Badezusatz Zitronenschalenöl verwenden, bei starker Hornhaut Orangenschalenöl.
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