Frauen leiden öfter unter chronischen Schmerzen

Kaum etwas beeinträchtigt die Lebensqualität mehr als Schmerzen. Sie schlagen auf das Gemüt, verhindern alltägliche Bewegungen und wirken sich erheblich auf das soziale Leben aus. Wissenschaftler schätzen, dass allein in Deutschland fast jeder fünfte unter chronischen Schmerzen leidet. Die meisten von ihnen plagen sich mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, darunter am häufigsten Rückenschmerzen. Frauen sind öfter von chronischen Schmerzen betroffen als Männer und sie nehmen den Schmerz intensiver wahr. Oft genug dauert es Jahre, bis die Ursache der Schmerzen feststeht. Auch dann ist dies nicht gleichbedeutend mit einer adäquaten Behandlung, denn etwa 20 Prozent der Schmerzpatienten geben an, nicht angemessen behandelt zu werden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse geben nun Hinweise darauf, warum dies so sein könnte und warum Frauen Schmerzen anders wahrnehmen.

In den letzten Jahren widmet sich die Wissenschaft immer mehr den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Schmerzen. Noch steckt die Forschung in den Kinderschuhen, aber klar ist bisher, dass Frauen und Männer anders krank werden und Schmerzen unterschiedlich wahrnehmen. Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, Internist und wissenschaftlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen, fasst bekannte Ergebnisse aus der Schmerzmedizin zusammen: „Bekannt ist bisher, dass Frauen generell öfter, intensiver und länger unter Schmerzen leiden und oft auch mehr Körperregionen betroffen sind. Zudem scheinen Frauen schmerzempfindlicher zu sein und leiden häufiger unter chronischen Schmerzen.“ Der Experte betont aber auch, dass das stärkere Schmerzempfinden bei Frauen nichts mit Schwäche zu tun hat. Denn die Ursachen liegen in Hormonen und in der Genetik. Es wird vermutet, dass Östrogene und Progesteron einen Einfluss auf die Schmerzempfindlichkeit haben. Während der Schwangerschaft beispielsweise verändern sich die Hormone und Frauen sind weniger schmerzempfindlich bei der Geburt.

Bei der Therapie chronischer Schmerzen kommt zudem noch ein weiterer Aspekt zum Tragen. Medikamententests wurden lange Zeit nur an Männern durchgeführt, so dass die Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern bisher unbeachtet blieben. Medikamente, denen eine gute Wirksamkeit bescheinigt wurde, müssen daher bei Frauen nicht unbedingt gleich wirken. „Frauen mit chronischen Schmerzen sollten sich nicht entmutigen lassen, wenn ein bestimmtes Medikament vielleicht beim Partner aber nicht bei einem selbst wirkt“, erklärt Dr. Hölzl. Empfehlenswert sind für sie auch alternative, natürliche Schmerzverfahren. Diese beruhen in der Regel auf einem Erfahrungswissen aus der Behandlung beider Geschlechter. Viele Frauen sprechen beispielsweise sehr gut auf eine Kur im Gasteiner Heilstollen mit Radon und Wärme an. „Bei Fibromyalgie-Patienten, eine chronische Schmerzerkrankung, beobachten wir immer wieder, dass sich nach einer Kur Schmerzen erheblich verringern, obwohl vorher kein Schmerzmittel anschlug.“ Die Therapie im Gasteiner Heilstollen ist von den Krankenkassen anerkannt.

Nähere Informationen unter www.gasteiner-heilstollen.com.

Fotos: Gasteiner Heilstollen