Egoismus soll gut sein? Das zumindest behauptet der deutsche Unternehmer Julien Backhaus in seinem neuen Nummer-1-Bestseller „EGO – Gewinner sind gute Egoisten“. Für WELLNESS Online erklärt er exklusiv seine Überzeugung.

Unser Wohlbefinden speist sich aus all unseren Lebensbereichen

Dies betrifft unsere Partnerschaft und Familie, wenn wir denn eine haben. Außerdem auch den Beruf, der einen sehr großen Teil unserer Lebenszeit vereinnahmt. Und auch unser Sozialleben beeinflusst uns – die Interaktion mit Freunden, Bekannten oder Nachbarn. Und an letzter Stelle? Da stehen wir selbst mit unserem Innenleben.

Wenn wir uns fragen, wo unser Lebensweg seinen Ursprung nimmt, müssen wir ehrlich antworten: Bei uns selbst. Es beginnt mit unserem Ego, denn dieses lateinische Wort bedeutet nichts weiter als „Ich“. Jeder von uns hat das große Glück, mit einer Persönlichkeit geboren worden zu sein und auch, so sind die meisten überzeugt, mit einem Lebenssinn. Diesen Sinn gilt es zu erfüllen, dieser Persönlichkeit gebührt Raum und Freiheit.

Wenn man Sterbende fragt, so wie es die Autorin Bronnie Ware getan hat, was sie am meisten bereuen – jetzt, wo sie nur noch wenige Augenblicke zu leben haben, hört man Herzzerreißendes. Um drei der meisten Antworten zu zitieren: Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.

Der Mensch weiß, was nötig wäre, um glücklicher zu sein

Natürlich stellt sich jetzt die wichtige Frage: Warum tun die Menschen es nicht einfach? Ist es wirklich nur die Erkenntnis, die gefehlt hat? Nein. Es ist die Handlung, die gefehlt hat. Denn wir leben in einer aufgeklärten Zeit. Die Menschen wissen, was nötig wäre, um glücklicher zu sein. Sie tun es aber nicht. Sehen Sie sich die Antworten der Sterbenden noch einmal an. Sehen Sie, welches Wort sich am häufigsten wiederholt? Ich. Die Menschen verleugnen ein Leben lang ihr eigenes Ego. Und das ist nicht gesund. Tatsächlich rühren viele Krankheiten aus einem Mangel an Ich-Zentrierung.

Guter Egoismus bringt mehr Balance ins Leben

Denn die Reihenfolge ist entscheidend. Es ist gut, sich um andere zu kümmern und an deren Wohlbefinden interessiert zu sein. Aber nicht an erster Stelle. Sich selbst in eine gute Verfassung zu bringen, auf die innere Stimme zu hören und an der eigenen Lebensagenda zu arbeiten hat höchste Priorität. Denn es wird immer mehr Menschen geben, die etwas von Ihnen erwarten. Sie sind sozusagen in der Unterzahl.

Daher dürfen Sie nicht auf all die äußeren Stimmen hören, die Sie beanspruchen wollen. Sie müssen zuerst einmal auf sich selber hören. Wahres Wohlbefinden resultiert aus einer Balance zu sich und zu anderen. Ihre Beziehung zu sich selbst muss immer etwas besser sein, als zur Außenwelt. Denn Sie sind der einzige, mit dem Sie Ihr ganzes Leben verbringen müssen. Den Feind im eigenen Kopf braucht niemand. Egoismus ist nichts anderes, als die Tätigkeit, die der Ego-Erkenntnis folgt. Sie wissen nicht nur, dass Sie wertvoll sind, sondern handeln auch danach. Sie verfolgen, was gut für Sie ist. Und meiden die Dinge (und Menschen), die nicht gut für Sie sind. Unabhängigkeit ist das höchste Gut im Leben und führt zu einem friedlichen Seelenleben.

Über den Autor

Julien Backhaus ist ein deutscher Unternehmer und mehrfacher Bestsellerautor. Er ist Träger des Change Awards und wurde 2019 zum „Man of the Year“ gewählt. Jan Böhmermann bezeichnete ihn in seiner Show scherzhaft als „neuen Anführer“.

Infos zum Buch

EGO – Gewinner sind gute Egoisten ist im März 2020 im FinanzBuch Verlag erschienen. Hardcover, 240 Seiten, ISBN: 978-3-95972-302-2, um 19 Euro

Titelbild: Oliver Reetz