Die Küche ist das Herz des Hauses. Ein Ort, an dem die Familie zusammen kommt, um zu kochen, zu essen und sich auszutauschen. Warum verwenden wir dann jeden Tag Dinge, die unserer Gesundheit und vor allem der Umwelt schaden? Laufende Wasserhähne sind für viele mittlerweile zum Glück tabu. Doch auch diese 11 Produkte und Lebensmittel sollten unbedingt aus jeder Küche verschwinden.
1. Billigfleisch
Der Großteil der Bevölkerung isst gerne viel Fleisch für wenig Geld – ungeachtet dessen, dass Billigfleisch nur möglich ist, weil die meisten Tiere in grausamer Massentierhaltung – eingesperrt auf engstem Raum, mit Antibiotika behandelt und genmanipuliertem Soja gefüttert – hochgezüchtet werden. Jeder, der konventionelles Supermarkt-Fleisch kauft, finanziert aktiv das Leiden dieser Tiere mit. Die Alternative: Wem dieser Zustand nicht egal ist, der sollte auch danach handeln und ausschließlich hochwertiges Fleisch aus möglichst artgerechter Bio-Tierhaltung essen – und zwar möglichst selten. Dann ist Bio auch nicht zu teuer und Fleisch wird wieder zu etwas Besonderem.
2. Kaffeekapseln
Viel Müll für viel Geld: Überteuerte Kaffeereste in umweltschädlichem Aluminium verpackt, die nur unnötigen Müll verursachen – Kapselkaffee sind wahrscheinlich das beste Beispiel dafür, wie wir uns von der Industrie zum Kauf unsinniger Produkte verführen lassen. Die Alternative: Alle jene, die schon eine Kapselmaschine besitzen, gibt es mit wiederbefüllbaren Kapseln eine geldsparende und umweltschonende Lösung. Für alle anderen: Es gibt genügend andere Möglichkeiten, sich deutlich günstiger, fairer und ohne Müll einen leckeren Kaffee zuzubereiten.
3. Salat in Plastikverpackungen
In Tüten abgefüllter Fertigsalat verursacht nicht nur unnötigen Plastikmüll, die Verpackungen schaffen außerdem einen hervorragenden Nährboden für Keime und Schimmelpilze. Die Alternative: Frischer, saisonaler und vor allem unverpackter Salat vom Wochenmarkt oder aus dem Bioladen. Die zusätzliche Zeit für das Waschen der Salatblätter sollte es jedem einzelnen von uns wert sein.
4. Nicht-saisonale Lebensmittel aus der ganzen Welt
Spargel zu Weihnachten, Erdbeeren im Februar, Granatapfel im Mai und Tomaten sowieso das ganze Jahr: Saisonale Nahrungsmittel, wie sie uns die Jahreszeiten zur Verfügung stellen, sind für viele ein Fremdwort. Dass das Supermarktangebot ganzjährig so umfangreich ist, ist zwar sehr angenehm, aber ökologischer Irrsinn – vor allem, weil Früchte & Co. aus der ganzen Welt herbeischafft werden und dafür unglaublich lange Transportwege zurücklegen müssen. Die Alternative: Jede Jahreszeit bietet leckeres Obst und Gemüse. Wer sich saisonal und regional ernährt, isst nicht nur umweltfreundlich, sondern auch gesund und abwechslungsreich. Der Blick in einen Saisonkalender für Gemüse und Obst aus der Region zeigt, wann welche Sorten wachsen – und dementsprechend günstig zu kaufen sind.
5. Küchenrolle
Wegwischen und in den Müll damit – Küchenrollen sind reine Wegwerfprodukte. Dass dafür Bäume gefällt und Plastik als zusätzliche Verpackung verschwendet werden, ist den wenigsten bewusst. Küchenpapier wird nicht aus Notwendigkeit, sondern aus reiner Bequemlichkeit, ohne groß darüber nachzudenken. Die Alternative: Auch ein gewöhnlicher Lappen oder ein Tuch aus Baumwolle, das einfach gewaschen werden kann, saugen Flüssigkeiten auf und entfernen Schmutz von der Küchenarbeitsfläche. Wer absolut nicht ohne Küchenrolle leben kann, sollte zumindest darauf achten, dass es mit dem FSC-Siegel versehen ist – noch besser ist Recycling-Küchenpapier.
6. Konventioneller Tee
Der Einsatz von giftigen Pestiziden und ausgebeutete Arbeiter in der dritten Welt gehören im konventionellen Teeanbau zum Alltag. Kein Wunder, dass Öko-Test regelmäßig gefährliche Pestizidrückstände in herkömmlichem Tee findet – zuletzt in schwarzem, grünem, Mate- und Kräutertee. Die Alternative: Biozertifizierte Tees sind deutlich weniger belastet und Tees aus fairem Handel garantieren zudem noch faire Arbeitsbedingungen für die Teebauern.
7. Unnötige Lebensmittelverschwendung
Nur etwa die Hälfte aller produzierten Lebensmittel wird gegessen, der Rest landet im Müll – meist schon lange bevor er überhaupt bei uns im Kühlschrank landet. An dieser beispiellosen Verschwendung sollte sich niemand mehr guten Gewissens beteiligen. Und jeder kann etwas dagegen tun. Die Alternative: Wichtig ist der bewusste Umgang mit Lebensmitteln. Konkret bedeutet das, dass man nur noch das kauft, was man tatsächlich braucht. Das Mindesthaltbarkeitsdatum und kleine Mängel sollte definitiv kein Grund sein, wieso Lebensmittel unprobiert im Müll landen.
8. Nahrungsergänzungsmittel
Wer keinen ärztlich diagnostizierten Nährstoffmangel hat, muss auch keine Nahrungsergänzungsmittel nehmen (Ausnahme: Vitamin B12 für vegan lebende Menschen). Egal ob Vitaminpräparate, Mineralstoffe oder Präparate zur Stärkung des Immunsystems – fast alle dieser Mittel sind überflüssig. In vielen Fällen können die Hersteller ihre Wirksamkeit nicht einmal belegen und manche Produkte sind laut Öko-Test sogar schädlich. Das betrifft übrigens auch Superfoods: Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften sind oft nicht nachgewiesen. Die Alternative: Eine ausgewogene gesunde Ernährung ist immer noch der beste Weg, alle wichtigen und notwendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen.
9. Frischhaltefolie
Ein ähnlich absurdes Produkt wie Kaffeekapseln und Küchenrolle, das nur unnötigen Müll erzeugt und aus reiner Bequemlichkeit verwendet wird: Frischhaltefolie! Die Alternative: Wer sein Pausenbrot transportieren möchte, nimmt eine Brotdose. Um Reste vom Abendessen oder angeschnittenes Obst und Gemüse im Kühlschrank aufzubewahren, eignen sich Vorratsboxen aus Glas oder Schraubgläser. Im Gegensatz zur Frischhaltefolie erzeugt keine dieser Lösungen überflüssigen Plastikmüll.
10. Frühstücksflocken mit Zucker
Cornflakes, Schokomüsli und Honig-Crunchies sind kein guter Start in den Tag. Die meisten Frühstückscerealien enthalten zu viel Zucker, sind kalorienreich und machen nicht lange satt. Die Alternative: Statt ungesunden Cerealien sollte ein selbst gemischtes Müsli aus Bio-Vollkornflocken, frischen saisonalen Früchten, Nüssen und Kernen auf den Tisch.
11. Aggressive Reinigungsmittel
Doch wollen wir tatsächlich Putzmittel verwenden, die mit Warnhinweisen wie „verursacht Hautreizungen“, „Augenkontakt vermeiden“ oder „Schutzhandschuhe tragen“ versehen sind? Besonders dort, wo wir täglich mit Lebensmitteln hantieren? Erdölbasierte Tenside, synthetische Duft-, Bleich- und Konservierungsstoffe schaden nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Die Alternative: Die meisten chemischen Reinigungsmittel für Küche und Bad können durch Öko-Alternativen ersetzt werden. Oder man verwendet altbewährte Hausmittel. Die sind noch weniger umweltschädlich oder ungesund und erzeugen so gut wie keinen Verpackungsmüll.
Fotos (von oben nach unten): Pixabay.com/kaboompics/AJEL/Free-Photos/StockSnap/frolicsomepl/ivabalk