Saisonal-regionale Gerichte mit Zutaten aus dem eigenen Garten und Geschichten vom Bauernhof, der einlädt zu verweilen, zu träumen und zu gärtnern – das alles ist Farmmade. Die Schwestern Lisa und Steffi erzählen von ihrem Garten und Leben auf dem Land. Im Kochbuch Farmmade zeigen sie ihre Lieblingsrezepte fürs ganze Jahr: Ob mit einer Radieschen-Wildkräuter-Tortilla im Frühling, einem Tomaten-Focaccia an einem lauen Sommerabend, Kürbis-Gnocchi im Herbst oder einer Schwarzwurzeltarte im Winter, die beiden Schwestern sorgen stets für einen unverzichtbaren Genuss.
„Egal ob gepflanzt oder wild gewachsen – wir lieben alles, was direkt vor unserer Haustür wächst“, erklären die zwei Schwestern Steffi und Lisa. Auf ihrem Blog Farmmade berichten die beiden von ihrem Leben auf dem Land und teilen die schönsten Rezepte aus ihrem Küchengarten. Als erfahrene Gastronominnen setzen sie sich schon lange mit gesunder, nachhaltiger Ernährung, regionaler Vielfalt und Qualität von Nahrungsmitteln auseinander. Mit ihrer Rückkehr auf den elterlichen Hof haben sie sich den Wunsch nach einer ursprünglicheren Lebensweise erfüllt – mit vielen Tieren, einem großen Garten und einer regional-saisonalen Ernährung im Einklang mit den Jahreszeiten.
Brennnessel-Spätzle mit Röstzwiebeln
Entgegen ihrem schlechten Ruf als Unkraut ist die Brennnessel ein wahres Superfood. Sie ist nicht nur in der Natur ein wichtiger Bestandteil als Rückzugsort für Schmetterlinge und Insekten. Auch in der Küche glänzt die Brennnessel mit ihren wohlschmeckenden und wertvollen Inhaltsstoffen. Um sich kulinarisch heranzutasten, eignen sich diese Spätzle besonders gut.
Zutaten für 4 Personen
- 500 g junge, zarte Brennnesselblätter
- Salz
- 400 g Weizenmehl
- 250 ml Milch
- 3 Bio-Eier
- 2 EL Pflanzenöl
- Pfeffer
- 1 Prise geriebene Muskatnuss
- 150 g Zwiebeln
- 75 g Butter
- 1 bis 2 EL geriebener Parmesan (nach Belieben)
- Spätzlereibe
Zubereitung
Brennnesseln mit Handschuhen sammeln. Die Blätter waschen, dann kurz in kochendem Salzwasser blanchieren.
Die Blätter abgießen und fein pürieren. Mehl, Milch, Brennnesselpüree, Eier und Öl zu einem glatten Teig verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Den Teig durch eine Spätzlereibe hineinstreichen. Sobald die Spätzle oben schwimmen, sind sie fertig. Das Kochwasser abgießen und die Spätzle kurz mit kaltem Wasser abschrecken. So bleiben sie in Form und garen nicht weiter.
Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin goldbraun anrösten. Dann die Spätzle zugeben, einmal durchschwenken und heiß mit den Röstzwiebeln anrichten. Nach Belieben mit Parmesan bestreut servieren.
Wer mag, dekoriert die Spätzle noch mit verschiedenen Wildkräutern und Blüten nach Wahl, z. B. mit Rucola, Schnittlauch oder Spitzwegerich.
Radieschen-Wildkräuter-Tortilla
Diese Tortilla ist ein wahres Lieblingsgerichten mit Gelinggarantie. Sie besteht hauptsächlich aus Kartoffeln und Eiern. Wildkräuter gibt es eigentlich zu jeder Jahreszeit, sodass man hier nach Lust und Laune variieren kann. Besonders gut eignen sich Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Löwenzahn, Blutampfer, Giersch und wilden Rucola.
Zutaten für 4 Personen
- 600 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 4 bis 5 Radieschen
- 1 Handvoll Wildkräuter (nach Belieben)
- 5 Bio-Eier
- 80 ml Milch
- Salz, Pfeffer
- 1 Prise geriebene Muskatnuss
- Olivenöl zum Braten
Zubereitung
Die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Reichlich Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin unter gelegentlichem Wenden in ca. 15 Minuten goldbraun braten.
Inzwischen die Radieschen waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken. Wer mag, kann auch etwas Radieschengrün zugeben. Eier, Milch, Radieschen und Kräuter in einer Schüssel verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die gegarten Kartoffeln untermischen.
Erneut Öl in der Pfanne erhitzen und die Kartoffel-Ei-Mischung darin ca. 5 Minuten stocken lassen. Die Tortilla mithilfe eines großen Topfdeckels wenden und auch auf der anderen Seite goldbraun braten. Anschließend auf einen Teller stürzen und warm oder kalt am besten mit einem frischen Kräuter-Radieschen-Salat servieren.
Rhabarber-Vanille-Tarte
Rhabarber, das fruchtig-säuerliche Frühlingsgemüse, ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Hat man seine Säure erst einmal mit etwas Süße gebändigt, entwickelt sich ein fantastisches Aroma. Kombiniert mit Vanille – ein Traum!
Zutaten für eine 1 Tarte (Ø 28 cm)
- 300 g Dinkelmehl
- 200 g kalte Butter (in Stücken)
- 200 g Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- 5 Stangen Rhabarber
- 3 Bio-Eier
- 200 g Sahne
- 100 g Ricotta
- 20 g Speisestärke
- 1 Msp. gemahlene Vanille
- Butter für die Form
- Mehl zum Arbeiten
- Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Zubereitung
Für den Teig Mehl, Butter, 100 g Zucker und Salz mit den Händen zügig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, leicht flach drücken und zugedeckt 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Tarteform fetten (alternativ mit Backpapier auslegen). Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen, die Form damit komplett auskleiden und den Teig am Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Mit Backpapier belegen, mit Hülsenfrüchten beschweren und ca. 10 Minuten vorbacken. Anschließend Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen.
Für die Füllung den Rhabarber putzen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Eier, Sahne, Ricotta, 100 g Zucker, Stärke und Vanille verrühren. Die Masse auf dem Teig verteilen und die Rhabarberstücke darauflegen. Die Tarte in ca. 1 Stunde im Ofen fertig backen. Anschließend abkühlen lassen, aus der Form lösen, in Stücke schneiden und genießen.
Infos zum Buch
Farmmade – Rezepte & Geschichten vom Leben auf dem Land
Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag 2021
Hardcover mit Folienprägung in Schwarz und Leseband, 208 Seiten, 20 x 26,5cm
Preis: 30,90 Euro
ISBN: 978-3-88117-238-7
Titelbild: Carina Pilz, Hölker Verlag
Fotos: Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag